Neuer Behandlungsansatz für Epilepsie und Schizophrenie

Die Erhöhung der Werte eines Proteins im Gehirn könnte einen neuen Ansatz zur Behandlung von Krankheiten wie Epilepsie und Schizophrenie ermöglichen. Wissenschafter der University of Bristol gehen davon aus, dass das Protein SUMO die Menge der Informationen, die an die Zellen übermittelt werden, verringert. Eine Reizüberflutung ist für viele Krankheiten charakteristisch, die das Gehirn betreffen. Im Gehirn gibt es rund 100 Mio. Nervenzellen, die jeweils über 10.000 Synapsen verfügen, die sie mit anderen Nervenzellen verbinden. Diese Verbindungen übermitteln über die Rezeptoren Informationen zur Kontrolle der Gehirnfunktionen. Bei einem gesunden Gehirn können die Synapsen die Menge der übermittelten Informationen kontrollieren. Zu viele Informationen führen ebenso zu Problemen wie zu wenige. Details der Studie wurden in Nature veröffentlicht.

In Tests mit Ratten haben die Forscher jetzt nachgewiesen, dass wenn der Kainat-Rezeptor ein chemisches Signal erhält, sich das Protein SUMO anbindet. SUMO zieht den Kainat-Rezeptor aus der Synapse und verhindert so, dass er Informationen von anderen Zellen erhält und macht damit die Zellen weniger reizbar. Für die Wissenschafter ist interessant, dass der Rezeptor nicht zerstört wird, sondern sich nur in einem Ruhezustand befindet. Die Gefahren einer völligen Unterbrechung der Kommunikation zwischen den Zellen sollten damit verhindert werden können.

Der leitende Wissenschafter Jeremy Henley erläuterte, dass damit ein Mechanismus gefunden wurde, der das Ausmaß des Informationsaustausches zwischen den Zellen reguliert. „Es ist denkbar, dass die Erhöhung der Menge von SUMO eine Möglichkeit zur Behandlung von Epilepsie eröffnet, indem eine Überreizung verhindert wird.“ Ähnliches gelte laut BBC für Krankheiten wie Schizophrenie, die ebenfalls durch eine zu große Aktivität der Synapsen charakterisiert sind.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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