Entdeckung krankmachender Autoantikörper bei Multipler Sklerose
Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung: Das Immunsystem eines Menschen erkennt fälschlicherweise körpereigene Strukturen und reagiert mit Abwehr. Dieses Erkennen erfolgt durch bestimmte Zellen des Immunsystems, so genannte T-oder B-Lymphozyten. Letztere produzieren Eiweißstoffe, die Antikörper.
Die von der Düsseldorfer Arbeitsgruppe entdeckten Antikörper bewirken eine Schädigung der Isolierschicht der Nervenkabel, der so genannten Markscheide. Sie erkennen das vermutliche Autoantigen MOG (Myelin Oligodendrozyten Glycoprotein) in der Form, in der es sich auf der Oberfläche von Hirnzellen dem Immunsystem präsentiert.
Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Nervensystems. In Deutschland sind 120.000 bis 150.000 Patienten betroffen. Diese Erkrankung ist die häufigste Ursache bleibender Behinderung im jüngeren Erwachsenenalter. Neben Störungen der Sensibilität, der Motorik, des Gangs, des Sehens, der Sexual- und Blasenfunktion führen rasche Ermüdbarkeit und Beeinträchtigung bestimmter kognitiver Funktionen zur reduzierten Arbeitsfähigkeit in einem frühen Stadium der Erkrankung und zur Invalidisierung.
Verschiedene Arbeitsgruppen der Neurologischen Universitätsklinik Düsseldorf befassen sich seit Jahren mit Ursachenforschung und Entwicklung neuer Therapien. Diese Ergebnisse werden weitere Bemühungen stimulieren, nach neuen Immuntherapien zur effektiveren Behandlung der MS zu fahnden, die speziell gegen Antikörper-produzierende B-Lymphozyten gerichtet sind.
Kontakt: Prof. Dr. Hans-Peter Hartung, Direktor der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel.: 0211- 81-1- 7880
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-duesseldorf.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…