Knorpelproduktion aus adulten Stammzellen

Einsatz für therapeutische Zwecke in fünf Jahren möglich

Forscher am Duke University Medical Center haben adulte Stammzellen in einem kleinen Fettdepot hinter der Kniekapsel gefunden. Diese Stammzellen konnten so programmiert werden, dass sie sich zu Knorpel, Knochen oder Fettzellen entwickeln. Die Wissenschaftler sehen darin ein großes Potenzial für therapeutische Zwecke.

Das Forscherteam um Farshid Guilak von der orthopädischen Abteilung des Duke University Medical Centers hatte schon letztes Jahr damit aufhorchen lassen, dass Zellen, die bei einer Fettabsaugung entnommen worden waren in funktionsfähige Knorpelzellen umwandelbar sind. Damit haben sie bewiesen, dass adulte Stammzellen existieren, welche sich zu spezialisierten Zelltypen entwickeln. Am jährlichen Treffen der Orthopedic Research Society, das von 9. Februar bis 12. Februar 2002 in Texas stattfindet, hat ein Mitarbeiter von Guilak, M.Quinn Wickham, die neusten Ergebnisse präsentiert: Das Fettdepot befindet sich hinter der Kniekapsel, und unterscheidet sich von subcutanem Fettgewebe durch einen verlangsamten Stoffwechsel. Dieses Gewebe enthält spezielle Zellen, bekannt als aus dem Fettgewebe abgeleitete Stromazellen. Unter normalen Bedingungen entwickeln sie sich zu Fettpolstern. Unter dem Einfluss verschiedener zugesetzter Steroide und Wachstumsfaktoren entstehen aus ihnen andere Zelltypen.

Wickham meinte: „Medizinisch ist nur ein kleiner Eingriff notwendig, um einige dieser Fettzellen zu bekommen. Danach könnte man Knorpel herstellen, die Verletzungen im Knie des Patienten reparieren.“ Da sich im Knorpel kaum Blut- und Nervenzellen befinden, wird diese Technik eine der ersten therapeutischen Anwendungen der Entdeckung sein. Mit dem Einsatz rechnet Guilak in fünf Jahren.

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