Sport bringt schnellere Erholung nach Schlaganfall

Körperliches Training vor und nach einem Schlaganfall beeinflusst dessen Verlauf und Schwere in positiver Weise. Das belegt eine neue Charité-Studie, die in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift Circulation Research erscheinen wird. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Ursache für den positiven Effekt von Bewegung.

Dieser Mechanismus wird offensichtlich durch die Stickstoffmonoxid-Produktion in den Blutgefäßen vermittelt: Regelmäßige körperliche Aktivität vor und nach einem Schlaganfall steigert den Gehalt eines bestimmten Enzyms. Die daraus resultierende vermehrte Freisetzung von Stickstoffmonoxid verbessert wiederum langfristig die Gehirndurchblutung, regt die Gefäßneubildung an und begünstigt damit die Erholung nach einem Schlaganfall.

Bei einem ischämischen Hirninfarkt wird das Gehirn aufgrund einer plötzlichen Minderdurchblutung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Glucose versorgt, so dass die Nervenzellen in den betroffenen Regionen absterben und so genannte Läsionen entstehen. Wie groß diese Schädigungen endgültig sind, hängt auch von der körperlichen Aktivität ab. Selbst wenn das Training erst nach dem Schlaganfall aufgenommen wird, kann der Schaden noch vermindert werden. Ein deutlich größerer Erfolg allerdings ist zu verzeichnen, wenn bereits vorher trainiert wurde. Das ergeben Versuche, die mit Feldmäusen durchgeführt wurden.

„Konkrete Konsequenzen für die Therapie können wir aus dieser Tierstudie zwar nicht ziehen, die Ergebnisse sind aber dennoch für die Konzepte für Rehabilitation und frühe Mobilisation von Schlaganfallpatienten von direktem Interesse“, äußert sich Studienleiter Professor Endres.

Etwa 200.000 Menschen sind jährlich von einem Schlaganfall betroffen; an der Charité werden pro Jahr etwa 1.500 behandelt. Auch Kinder können an einem Schlaganfall erkranken jedoch sind über 50 Prozent der Betroffenen ältere Menschen ab etwa 70 Jahren.

Kontakt
Prof. Dr. Matthias Endres
Klinik für Neurologie
Charité –
Universitätsmedizin Berlin
Tel. 030 – 450 560 257
matthias.endres@charite.de

Media Contact

Kerstin Endele idw

Weitere Informationen:

http://www.charite.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer