Traditionelle Chinesische Medizin auf Siegeszug in Europa

Die Entwicklung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in Europa hat in den letzten Jahren an Qualität und Konsistenz gewonnen. In China seit über zwei Jahrtausenden als Hauptträger der Gesundheitsvorsorge und Krankenbehandlung etabliert, setzen nun auch die europäischen Gesundheitsmodelle in der Suche nach einer qualitativ hochwertigen funktionellen Methode auf die Techniken der chinesischen Medizin. Nun wird das Lehrsystem der einzigen staatlich anerkannten Universität Europas, der Wiener TCM Privatuniversität Li Shi Zhen, auch in anderen Staaten der EU angewandt.

„Bereits seit zwei Jahren arbeiten wir nach einem Entwicklungskonzept mit hohen Anforderungen und einem an ISO 9000 orientierten internen Qualitätsmanagementsystem an der Etablierung und Kooptierung ausländischer Bildungseinrichtungen“, so Andreas Bayer, Rektor der TCM Privatuniversität Li Shi Zhen, im pressetext-Interview. Schriftliche Anträge liegen aus Portugal, Spanien und Italien vor. „Als erste Einrichtung konnte sich die katalanische Stiftung für TCM, die Fundacion Europea de MTC, qualifizieren“, erklärt Bayer.

Die MTC mit Sitz in Amposta (Tarragona) und Campusanlagen in Barcelona, Valencia und Madrid, hat im Auftrag der katalanische Regierung für Spanien als erstes europäisches Land ein eigenes Berufsrecht für TCM Therapeuten und Ärzte geschaffen, welches in dieser Woche in Kraft tritt. „Die chinesische Medizin verlässt dadurch die rechtliche Grauzone, in der sie seit den achtziger Jahren in Europa gefangen war“, erklärt Alfons Montserrat, Präsident der Fundacion de MTC. Spanien übernimmt mit der Schaffung der Universitätsinstitute das gesamte akademische System der TCM Privatuniversität in Lehre und Forschung. „In Kooperation mit dem österreichischen Akkreditierungsrat und den spanischen und katalanischen Behörden streben wir eine baldige Akkreditierung nach spanischem Recht an“, erklärt Bayer.

Die TCM Privatuniversität Li Shi Zhen, die seit dem Jahr 2003 existiert (pressetext berichtete http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=030929010 ) und über Campusanlagen in München und Berlin verfügt, bildet in vier Diplomlehrgängen, drei Bachelor und vier Mastergraden Therapeuten und angehende Ärzte sowie Absolventen von sechs Semestern Studium der Humanmedizin in den verschiedenen Techniken der TCM aus. Die Privatuniversität hat bisher als einzige europäische Bildungseinrichtung über 130 Universitätsdiplome und akademische Grade verliehen.

„Auch wenn das staatliche Bildungssystem spätestens seit der letzten PISA-Studie heftig ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist, konnte sich auf dem privaten Bildungsmarkt unter Kontrolle des politisch unabhängigen Akkreditierungsrates eine auf Fachsparten fokussierte akademische private Ausbildungsstruktur entwickeln, die in Europa hohe Anerkennung genießt“, führt Bayer aus. „Frei von staatlichen Förderungen entstanden so mehrere kompetente akademische Ausbildungseinrichtungen, die neue Zugänge zu akademischen Fächern und Sparten finden und neue Studien entwickeln.“ Dass die Entwicklung der universitären TCM-Ausbildung nicht einfach war, hat der Rektor nicht vergessen: „Hoch qualifizierte Ärzte der TCM aus Asien und Amerika mussten ohne Anerkennung ihres akademischen Grades illegal in Europa arbeiten. Westliche Mediziner, welche die chinesische Medizin in Wochenendkursen erlernt hatten, konnten sich dagegen als große Spezialisten der TCM gebärden“, schildert der Mediziner. „Das Gesetz und die Erfahrung aus der Anwendung wird für die anderen europäischen Länder und Österreich beispielgebend sein“, meint Bayer abschließend.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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