RUB-Pathologie nach Fusion noch leistungsfähiger

Unterzeichneten heute den Kooperationsvertrag: Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der RUB, und Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der BBG

Ein dicker Schnitt
In Bochum entsteht eine der leistungsfähigsten Pathologien Erstmals zieht ein Institut vom Campus ins Klinikum


Die Weichen sind gestellt, in Bochum entsteht eines der größten und leistungsfähigsten Institute für Pathologie in Deutschland. Die Abteilung für Pathologie der Medizinischen Fakultät wird mit dem Institut für Pathologie an den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil fusioniert. Erstmals zieht damit ein theoretisches Institut vom Campus der RUB in das Universitätsklinikum. Die Vorteile: mehr Platz, ein größerer Personalbestand und eine leistungsfähigere Diagnostik. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der RUB, für das Land NRW und Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der Bergbau-Berufsgenossenschaft (BBG) heute im Internationalen Begegnungszentrum der RUB unterzeichnet.

Konsolidierung des Klinikums

Die beiden Institute für Pathologie der RUB und der BG Kliniken Bergmannsheil zusammenzulegen, sei eine weitere Konsolidierung des Universitätsklinikums, sagt Manfred Nettekoven, stellvertretender Kanzler und zuständiger Dezernent für die medizinischen Einrichtungen der RUB. „Wir können davon ausgehen, dass wir auf dem umkämpften Markt der pathologischen Diagnostik einer der leistungsfähigsten Anbieter sein werden.“ Das neue Institut wird eine Kapazität von 15 ½ Stellen haben, darunter eine C 4-Professur, eine C 2-Dozentur und die Stelle eines Akademischen Rats auf Lebenszeit.

Mehr Platz, bessere Ausstattung, kürzere Wege

Mit Landesmitteln in Höhe von ca. 12 Millionen Euro entsteht ein Neubau im Bereich des früheren Klinkeingangs Hunscheidtstraße, der erste Spatenstich war am 6. Dezember 2001. Bis Ende 2003 soll das neue Gebäude fertig gestellt sein. Es wird der Pathologie eine Nutzfläche von 3.200 Quadratmetern auf fünf Geschossen bieten mit Labor-, Büroräumen und einem Hörsaal mit 150 Plätzen. Entscheidend für eine schnelle Diagnostik seien ausreichend Mikroskop- und Schnittplätze, so Nettekoven. „Hinzu kommt die Nähe zu den Patienten im Klinikum: Durch die kurzen Wege gewinnen wir Zeit.“

Schwerpunkte

Schwerpunkte der Arbeiten sind tägliche fachpathologische Begutachtungen für Patienten der Bochumer Universitätskliniken in der Krankenversorgung. Bei den wissenschaftlichen Schwerpunkten stehen entzündliche Lungenerkrankungen, u. a. in der klinischen Forschergruppe „Virusinfektion und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen“ (gefördert vom BMBF) ebenso im Vordergrund wie berufsbedingte Lungenerkrankungen als Basis für fachpathologische Begutachtungen für Berufsgenossenschaften. Auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zu erforschen, bildet einen Schwerpunkt des neuen Instituts.

600 Obduktionen, weit über 50.000 Begutachtungen

Die Leistungsfähigkeit des neuen Instituts zeigt sich anhand der Prognosen: Jährlich wird die Pathologie ca. 600 Obduktionen vornehmen. Unter diagnostischen und wissenschaftlichen Fragestellungen werden Gewebsproben von über 50.000 Patienten mit modernsten licht- und elektronenmikroskopischen sowie molekularpathologischen Untersuchungsverfahren begutachtet. Daneben wird das neue Institut mit dem angegliederten Deutschen Mesotheliomregister weit über 2.000 fachpathologische Gutachten für Unfallversicherungsträger erstellen – vornehmlich unter der Fragestellung beruflich bedingter Lungenerkrankungen.

Ein Profit-Center im Markt der Pathologie

Das neue Institut wird sich am Markt orientieren und den Status eines Profit-Centers haben: Wirtschaftliche Erfolge kommen allein ihm selbst zugute und fließen nicht in den Haushalt der RUB oder der BBG. Die Pathologie – und insbesondere ihr Leiter – sollen unternehmerisch agieren und selbstständig Forschungs- und Gutachteraufträge akquirieren. Eine Lenkungsgruppe, die aus Vertretern der beiden Träger (Land NRW und BBG) sowie aus Mitarbeitern des Instituts besteht, wird entscheiden, wie etwaige Überschüsse in das Institut reinvestiert werden.

Weitere Informationen

Manfred Nettekoven, LRD, Allgemeiner Vertreter des Kanzlers der RUB, UV 3/350, Tel. 0234/32-23163, Fax: 0234/32-14459, E-Mail: Manfred.Nettekoven@uv.ruhr-uni-bochum.de
Prof. Dr. med. Gert Muhr, Dekan der Medizinischen Fakultät der RUB, MA 1/57, Tel. 0234/32-24960, -24961, Fax: 0234/32-14190, E-Mail: medizin@ruhr-uni-bochum.de

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Dr. Josef König idw

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