Folgen der Fettleibigkeit für die Nieren

In dem gerade erschienenen englischsprachigen Fachbuch gibt Wolf eine Übersicht über die Forschung und über Behandlungsmöglichkeiten zu dem erst seit kurzem bekannten Zusammenhang von Fettsucht und Nierenschäden. „Das Buch fasst die verschiedenen Sichtweisen zusammen und liefert auch eine Übersicht über therapeutische Ansätze“, erklärt Herausgeber Wolf, der seit Jahren zu diesem Thema forscht. Auf 260 Seiten finden sich darin Beiträge von 38 Autoren aus 9 Ländern.

Zwei wesentliche Aussagen sind dabei besonders alarmierend: „Mit der stetig zu beobachtenden Zunahme von Fettleibigkeit wächst die Zahl der Nierenpatienten. Bei einem übergewichtigen Patienten muss die Niere mehr filtern und damit auch schneller an ihre Grenzen stoßen“, erklärt Prof. Wolf. „So als würden Sie ständig im hochtourigen Bereich fahren – da ist ihr Motor ja auch eher kaputt.“ Zudem haben die Forscher nachgewiesen, dass Fettgewebe die Quelle von Botenstoffen wie beispielsweise Leptin ist, die Entzündungen hervorrufen und teilweise direkt die Nieren angreifen und schädigen. „Übergewichtige setzten damit ihre Nieren einem ständigen Giftbad aus“, so Wolf. Das führt auf die Dauer auch unabhängig von Diabetes und Bluthochdruck zu Nierenschäden.

Das in weniger als 12 Monaten erstellte und herausgegebene Buch liefert jetzt eine hochaktuelle Zusammenfassung zu dem erst vor kurzem identifizierten Problemthema.

Bibliografische Angaben:
Gunter Wolf (Hg.): „Obesity and the Kidney“. Basel : Karger 2006.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gunter Wolf
Direktor Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9324301
E-Mail: gunter.wolf[at]med.uni-jena.de

Media Contact

Helena Reinhardt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer