Tumor wird gezielt zerstört

Seit über zwei Jahren können sich Patienten mit einem bösartigen Lymphdrüsentumor, dem so genannten Non-Hodgkin-Lymphom, auf dem Venusberg einer Radioimmuntherapie unterziehen. Die kostenlose Ärztefortbildung findet von 18 bis 20 Uhr im Bonner Hotel Bristol, Prinz Albert Straße 2, statt.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 9000 Menschen an einem Non-Hodgkin-Lymphom – Tendenz steigend. Dieser Begriff fasst zahlreiche bösartige Krebserkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems zusammen. Gleich den Blutbahnen verzweigt sich das Lymphsystem mit dünnen Kanälen über den ganzen Körper. Vor allem in Nacken und Achselhöhlen befinden sich Lymphknoten. Sie schlagen Alarm, wenn Krankheitserreger eindringen, und produzieren vermehrt Immunzellen, um diese abzuwehren. Non-Hodgkin-Lymphome können sich über das Lymphsystem fast überall im Körper verbreiten. Ein Warnzeichen sind schmerzlose angeschwollene Lymphknoten.

Bei einem Non-Hodgkin-Lymphom ist die Prognose meist schlecht und die Überlebensrate gering. „Wenn alle anderen Therapien versagen, ist die Radioimmuntherapie oft die einzige Chance für einen Patienten auf ein längeres Leben“, sagt Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack, Direktor der Bonner Universitätsklinik für Nuklearmedizin. Bei der Radioimmuntherapie wird der Wirkstoff Zevalin in die Venen gespritzt. Das dauert nur zehn Minuten. Dann suchen sich die radioaktiven Antikörper in der Blutbahn ihren Weg zum Tumor, docken gezielt an die Tumorzellen an und bestrahlen das Gewebe lokal. So drängt dieses hochwirksame Verfahren den Tumor für eine gewisse Zeit zurück und schont das gesunde Gewebe. Die neuartige Krebstherapie ist gut verträglich.

Kontakt für die Medien:
Dr. Holger Brockmann
Assistenzarzt an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-14469 oder 15183
E-Mail: holger.brockmann@ukb.uni-bonn.de

Media Contact

Dr. Inka Väth idw

Weitere Informationen:

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