Anthrax-Blocker zielt auf Rezeptoren ab

Wissenschaftler des Rensselaer Polytechnic Institute haben nach eigenen Angaben einen Blocker entwickelt, der das tödliche Gift von Anthrax daran hindert den Körper anzugreifen. Der Inhibitor verbindet sich mit den Rezeptoren im Körper, an denen sich Anthrax anheftet. Laut dem Fachmagazin PNAS sollte der Einsatz von Rezeptoren als Ziel für die Behandlung helfen, das Problem einer Antibiotikaresistenz zu umgehen. Der gleiche Ansatz könnte laut dem amerikanisch-kanadischen Forscherteam eingesetzt werden, um andere tödliche Bedrohungen wie SARS, Grippe und Aids zu bekämpfen. Derzeit werden Antibiotika zur Behandlung von Anthrax-Opfern eingesetzt.

Bei Anthrax besteht neben der Angst vor einer möglichen Resistenz die Befürchtung, dass bestimmte Gruppierungen das Gift im Labor absichtlich verändern, um es gegen bestehende Behandlungsansätze unempfindlich zu machen. Das Einatmen von Anthrax führt laut BBC noch immer in 75 Prozent der Fälle auch trotz der Verabreichung von Antibiotika zum Tod. Antibiotika können das Fortschreiten der Infektion verlangsamen. Sie haben den durch das Gift im Körper verursachten Schäden aber nichts entgegenzusetzen. Das Team um Ravi Kane geht davon aus, dass die Kombination des Inhibitors mit Antibiotika die Überlebenschancen durch die Neutralisierung des Giftstoffes erhöhen kann.

Tests mit dem Inhibitor zur Ermittlung des besten Aufbaus wurden an Ratten durchgeführt. Dabei handelte es sich um einen mehrwertigen Inhibitor. Das bedeutet, dass er mehrfache Kopien der Rezeptor bindenden Peptide aufweist und so eine wirksame Anbindung an mehreren Stellen ermöglicht. Alle sechs Tiere, denen der mehrwertige Inhibitor injiziert wurde, schienen vor Anthrax geschützt zu sein. Anzeichen für negative Nebenwirkungen konnten nicht festgestellt werden. In einem nächsten Schritt muss ermittelt werden, ob der Inhibitor beim Menschen die gleiche Wirkung hat.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.pnas.org http://www.rpi.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer