Rückenschmerz: "Live-Bilder" aus dem Wirbelkanal

Fall 1: Der Patient leidet unter starken chronischen Rückenschmerzen, die in das Bein ausstrahlen. Doch weder die Röntgenaufnahme noch die MRT-Untersuchung liefern einen auffälligen Befund – und damit eine Diagnose. Die Behandlung bleibt – notgedrungen – unspezifisch. Die Schmerzen bleiben bestehen.

Fall 2: Der Patient wurde bereits an der Bandscheibe operiert. Die Schmerzen wollen jedoch nicht weichen. Er soll nun wieder operiert werden, fürchtet aber, dass der Eingriff erneut keine Besserung bringen wird.

In solchen Fällen erweitert seit einiger Zeit die so genannte Epiduroskopie das diagnostische und therapeutische Arsenal der Schmerzspezialisten. Bei diesem minimal-invasiven Verfahren liefert ein spezielles Endoskop räumliche und farbige „Live-Bilder“ aus dem Wirbelkanal. Die Ärzte können so mögliche Schmerzursachen identifizieren, die mit herkömmlichen bildgebenden Verfahren gar nicht oder nur schwer diagnostiziert werden können, etwa Entzündungen, Vernarbungen oder Verklebungen.

Weiterer Vorteil des Verfahrens: Bei einem „Provokationstest“ kann der Arzt zunächst prüfen, ob eine entdeckte Veränderung tatsächlich die Schmerzursache ist. Ist die Diagnose dann tatsächlich bestätigt, kann der Arzt in derselben Sitzung, falls nötig, ebenfalls via Endoskop behandeln. Dies erspart den Patienten überflüssige Eingriffe.

Entwickelt in Deutschland, wird die Epiduroskopie inzwischen auch in anderen europäischen Ländern und in den USA eingesetzt.

Die Erfahrungen der Experten mit der Methode stehen im Mittelpunkt eines internationalen Workshops, der vom 24.-26. August 2006 in Köln stattfindet. Veranstalter sind das Regionale Schmerzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie in Iserlohn und das Institut für Anatomie der Universität zu Köln.

Ein Konsensuspapier der Experten zur Anwendung der Epiduroskopie sowie aktuelle Behandlungsergebnisse stehen im Mittelpunkt einer Pressekonferenz.

Pressekonferenz
Rückenschmerzen: Endoskopische Diagnostik und Therapie im Wirbelkanal
Freitag, 25. August 2006 · 10.30 – 11.30 Uhr
Raum „Franken“ · Hyatt Regency Hotel
Kennedy Ufer 2a · 50679 Köln
PROGRAMM
Diagnostik und Therapie von Rückenschmerzen mit der Epiduroskopie
Dr. med. Günter Schütze
Regionales Schmerzzentrum DGS – Iserlohn
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie, Marienhospital Letmathe · Klinik für Schmerzmedizin Klinikum Lüdenscheid Märkische Kliniken GmbH · Iserlohn
Das internationale Konsensuspapier zur Epiduroskopie
Prim. Univ.-Doz. Dr. Dr. med. Günter Weber
Klinik für Anästhesiologie
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder · Graz · Österreich
Erfahrungen mit der Epiduroskopie in den Niederlanden
Prof. Dr. med. Gerbrand J. Groen
University Medical Centre · Uetrecht · Niederlande
Pressekontakt + Anmeldung:
Barbara Ritzert
Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie
ProScience Communications GmbH
Andechser Weg 17
82343 Pöcking
Fon 08157 9397-0
Fax 08157 9397-97
ritzert@proscience-com.de

Media Contact

Barbara Ritzert idw

Weitere Informationen:

http://www.awmf.org

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