Durch Wissen Leben retten

„Achtung: Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen nicht selten alleinige Alarmzeichen“. Dieser Hinweis zu den (mitunter geschlechter-spezifischen) Symptomen eines Herzinfarktes stammt aus dem neuen Heft der Gesundheitsberichterstattung “ Koronare Herzkrankheit und akuter Myokardinfarkt“. Themen des GBE-Hefts sind neben Symptomen und Diagnoseverfahren die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit (deren wichtigste Komplikation der Herzinfarkt oder akute Myokardinfarkt ist), die Verbreitung, Risikofaktoren, Therapie, Inanspruchnahme von Leistungen, Versorgungsstrukturen und Kosten. Das kostenlos erhältliche und auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts unter www.rki.de abrufbare Heft umfasst gut 30 Seiten.

Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) kommt es infolge verengter Herzkranzgefäße zu einer Mangeldurchblutung des Herzens. Ein Herzinfarkt entsteht durch den Verschluss einer Herzkranzarterie. Die koronare Herzkrankheit zählt in den Industrienationen zu den häufigsten Todesursachen im Erwachsenenalter. In Deutschland verursachte sie zum Beispiel im Jahr 2003 insgesamt jeden fünften Sterbefall.

Je früher medizinische Hilfe gerufen wird, umso größer sind die Überlebenschancen. Daher ist es für die Betroffenen und deren Angehörige von besonderer Wichtigkeit, die Symptome zu kennen. Bei neun von zehn Infarktpatienten, unabhängig vom Geschlecht, beginnt der Herzinfarkt mit plötzlich einsetzenden Brustschmerzen. Weitere Begleitsymptome sind oft Atemnot sowie plötzlich einsetzende Übelkeit und kalter Schweiß. Nicht selten lenken diese Symptome von der Diagnose ab, sodass die notfallmedizinische Hilfe oft zu spät oder gar nicht gerufen wird.

Die Hauptrisikofaktoren für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit sind bekannt. Als nicht beeinflussbare Risikofaktoren gelten neben dem ansteigenden Alter das männliche Geschlecht und erbliche Faktoren. Vermeidbare oder beeinflussbare Risikofaktoren sind Zigarettenrauchen, Bluthochdruck, Übergewicht (Adipositas) sowie Störungen des Fettstoffwechsels (erhöhte Cholesterinwerte) und des Zuckerstoffwechsels (Diabetes mellitus Typ 2 und seine Vorstufen). Den meisten Risikofaktoren liegen bereits in der Kindheit und Jugend praktizierte ungesunde Lebensgewohnheiten wie Fehl- und Überernährung sowie mangelnde körperliche Aktivität zugrunde.

Viele betroffene Personen sind unzureichend über vorliegende Risikofaktoren informiert. In einer großen Studie („KORA-Survey 2000“) hatten über 80 Prozent der Teilnehmer in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens einmal einen Arzt aufgesucht. Trotzdem war jeder zweite Diabetiker unentdeckt, und etwa 70 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen wussten nichts von ihrer stark ausgeprägten Fettstoffwechselstörung. Auch ein erhöhter Blutdruck war vielen nicht bekannt. Liegen genaue Angaben zu den einzelnen Risikofaktoren vor, ist inzwischen eine individuelle Risikokalkulation möglich. Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben ab einem Alter von 35 Jahren im zweijährigen Turnus Anspruch auf eine kostenlose Gesundheitsuntersuchung (Check up 35), um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen.

Die Bestelladresse für das GBE-Heft lautet: Robert Koch-Institut, GBE, Seestraße 10, 13353 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 01888 – 754-3513.

Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
Pressestelle
Susanne Glasmacher
(Pressesprecherin)
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(stellv. Pressesprecher)
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