HIV-Präventionsarbeit auf der ukrainischen Krim

Im Rahmen ihres Engagements gegen die Ausbreitung von HIV/AIDS in der Ukraine haben Medizinstudenten der Universität Witten/Herdecke jetzt eine Aufklärungskampagne auf der Halbinsel Krim durchgeführt. In der in den GUS-Staaten beliebten ukrainischen Ferienregion finden jedes Jahr zahlreiche Sommercamps für Kinder und Jugendliche statt. Das Team vom Wittener „Students Health Dialogue“ hat auf der Krim mit ukrainischen Medizinstudenten kooperiert.

„Wir haben mehr als 200 Jugendliche in Workshops über Vorbeugung und Gefahren von HIV/AIDS informiert“, berichtet Kristine Adam, eine der Wittener Initiatoren vor Ort. „Unser Programm hat in seinem ersten Testlauf bei den Jugendlichen großen Anklang gefunden. Insbesondere das Thema Schutzmöglichkeiten und Kondome war ein ganz wichtiger Bereich.“

Die Dramatik der Situation in der Ukraine nimmt zu. Das Land, in dem vor der Unabhängigkeit 1991 kein Fall von HIV dokumentiert war, weist derzeit die weltweit höchsten Neuinfektionsraten in der Altersgruppe zwischen 18 und 49 Jahren auf. Laut Vereinten Nationen und Weltgesundheitsorganisation sind sechs von zehn Infizierten jünger als 29 Jahre. Auch die Zahl der infizierten jungen Mädchen und Frauen ist sehr besorgniserregend. In der weiblichen Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen gibt es doppelt so viele Infektionen wie in der gleichaltrigen männlichen Gruppe.

Unterstützung für ihre Arbeit wurde den Medizinstudenten nun auch von der Deutschen Botschaft in Kiew zugesichert. Gemeinsam will man spezielle Präventionsmaterialien für ukrainische Kinder und Jugendliche entwickeln. Trotz der beängstigenden Entwicklung gibt sich Janosch Dahmen, der Vorsitzende der Wittener Initiative, zuversichtlich: „Ich glaube, wir haben mit unserem Projekt einen ganz wichtigen Teilbereich in Angriff genommen. Die Jugend ist hier, wie so oft, der Schlüssel des Ganzen.“ Das Wittener Team plant bereits seinen nächsten Einsatz. Für November ist eine Präventionstour durch verschieden Städte in der Ukraine in Vorbereitung.

Weitere Informationen:
Students Health Dialogue (SHD), Universität Witten/Herdecke
Janosch Dahmen, 0172-9962435
dahmen@students-health-dialogue.de

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Dr. Olaf Kaltenborn idw

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