Lungenkrebs: Test für Chemotherapie entwickelt

Wissenschaftler des Duke University Medical Center haben einen Test entwickelt, der vorhersagt, welche Patienten mit Lungenkrebs im frühen Stadium von einer Chemotherapie profitieren werden. Durch das Scannen von Genen konnte das Team aggressive Krebsarten identifizieren, die sehr wahrscheinlich wiederkehren. Das bedeutet, dass Menschen mit einem hohen Risiko sowohl eine Chemotherapie als auch ein chirurgischer Eingriff angeboten werden könnte. Die Ergebnisse der Studie wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die britische Krebsspezialistin Kat Arney von Cancer Research UK erklärte laut BBC, dass diese Ergebnisse helfen könnten maßgeschneiderte Behandlungsformen zu entwickeln.

Das Team konzentrierte sich auf Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom in einem frühen Stadium. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die für vier von fünf Todesfällen durch Lungenkrebs verantwortlich ist. Derzeit werden Patienten im frühesten Stadium nur eine Chemotherapie und keine Operation angeboten. Bei rund 30 Prozent dieser Patienten tritt die Erkrankung erneut auf. Die Forscher untersuchten das genetische Profil von NSCLC-Tumoren. Der leitende Wissenschaftler Anil Potti erklärte, dass es deutlich unterschiedliche genetische Muster zwischen jenen Tumoren gäbe, die wahrscheinlich wiederkehrten und jenen, die nicht wiederkehrten. Mittels eines Genomtests wurden die Tumore von 129 Patienten untersucht, deren Krankheitsverlauf ständig beobachtet wurde. Es zeigte sich, dass der Test das Risiko eines erneuten Auftretens der Krankheit mit einer hohen Genauigkeit vorhersagen konnte.

Potti erklärte, dass das derzeitige System zur Beurteilung der einzelnen Stadien von Lungenkrebs sehr undurchdacht sei. „Geht ein Patient mit einem 2,9 Zentimeter großen Tumor zum Arzt, wird er entfernt. Bei einer Tumorgröße von 3,1 Zentimetern wird operiert und eine Chemotherapie durchgeführt.“ Bis jetzt wusste jeder, dass rund 30 Prozent der Patienten im frühen Stadium einen Rückfall erleiden würden. Es war jedoch niemand in der Lage zu sagen, welche Gruppe am ehesten betroffen sein würde.“ Das Bereitstellen dieser teureren Behandlungsform könnte laut Potti Tausenden Menschen jährlich das Leben retten. Der Test wird jetzt in Amerika und Kanada einer klinischen Überprüfung unterzogen. Fünfzig Medizinzentren sind beteiligt. Rund 12.000 Krebspatienten werden an den klinischen Tests teilnehmen. Potti hofft, dass die Ergebnisse dieser Tests in rund zwei Jahren vorliegen werden.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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