Impfstoff gegen Rauchen geht zweite Testphase

Wissenschaftler suchen bereits einige Jahre nach Impfstoffen, mit denen die Sucht nach verschiedenen legalen und illegalen Substanzen wie etwa Kokain, Heroin und Nikotin bekämpft werden kann. Nachdem Tierversuche aufzeigten, dass der durch das Unternehmen Nabi Biopharmaceuticals produzierte Impfstoff NicVax den Nikotingehalt im Gehirn stark senkt, geht das Mittel jetzt in die zweite klinische Testphase. Ziel dieser Phase ist zu untersuchen, ob der Impfstoff es tatsächlich erleichtert, das Rauchen aufzugeben, meldet die New York Times. Verschiedene Institutionen, wie etwa die Universität Kalifornien in San Francisco, die Universität Minnesota und das Massachusetts General Hospital http://www.mgh.harvard.edu , nehmen an dieser Untersuchungsphase teil.

Der Impfstoff, der mit einer Injektion verabreicht wird, regt den Abwehrmechanismus des Körpers gegen das Nikotin an. Nikotin setzt normalerweise Stoffe wie etwa Dopamin im Gehirn frei, die den süchtig machenden Kick auslösen. Nicvax stimuliert das Immunsystem Antikörper zu produzieren, die das Nikotin an sich binden können. Der Suchtstoff dringt dadurch nicht mehr bis zum Gehirn durch, wodurch das sehnsüchtige Gefühl nachlässt. „Die Antikörper, die nach einer NicVax-Impfung hergestellt werden, bleiben etwa einen Monat im Körper“, so Victor Reus, Psychiater an der Universität Kalifornien. „Die Therapie muss nun auf eine solche Weise gestaltet werden, dass die Antikörper-Reaktion über einen möglichst langen Zeitraum verbreitet wird.“

Aktuelle Studien belegen, dass sieben von zehn Rauchern ihre Unsitte am liebsten sofort aufgeben würden. Die meisten Menschen sind in ihren Versuchen jedoch nicht erfolgreich. Weltweit beläuft sich der Markt für Therapien gegen das Rauchen pro Jahr auf über eine Mrd. Dollar, die langfristigen Erfolgsraten betragen jedoch nur 20 Prozent. Offenbar erfordert der Kampf gegen die Zigarette neue, revolutionäre Mittel. Für das erste Unternehmen, das einen erfolgreichen Nikotinimpfstoff auf den Markt bringt, werden die finanziellen Folgen daher riesig sein. „Aber sogar wenn die zweite Testphase mit Erfolg abgeschlossen wird, dauert es mindestens noch zwei Jahre, bis das Mittel vermarktet werden kann“, so die Forscher abschließend.

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Reanne Leuning pressetext.austria

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