Doppelballonendoskop kann gesamten Dünndarm einsehen
Der 6 bis 7 Meter lange Dünndarm ist auf Grund seiner Länge für endoskopische Untersuchungen nur schwer zugänglich. Das erschwert die Diagnose verbreiteter gastroenterologischer Erkrankungen wie des Morbus Crohn oder von Gefäßmissbildungen. Mit einem neuen Gerät, dem so genannten Doppelballonendoskop, ist der Dünndarm nun in seiner gesamten Länge einsehbar, so dass mögliche Erkrankungen besser diagnostiziert werden können.
Dieses Endoskop ist zwei Meter lang und mit einer Hülle und zwei Ballons jeweils an der Spitze und am Ende der Hülle ausgestattet. „Unsere Abteilung verfügt seit zwei Monaten über ein solches Doppelballonendoskop“, so der Direktor der Abteilung für Gastroenterologie Prof. Dr. Andreas Stallmach, „damit bewegen wir uns praktisch wie eine Raupe durch den Dünndarm und können so alle Abschnitte erreichen“. Stallmach weiter: „In Kombination mit der bereits seit drei Jahren im Klinikum angewandten Kapselendoskopie können wir Erkrankungen des Dünndarms jetzt nicht nur genau diagnostizieren, sondern auch endoskopisch behandeln.“ Diese neuen Entwicklungen sind auch Thema des endoskopisch-gastroenterologischen Symposiums, das am 17. Juni in Jena stattfindet.
Auf der Tagung unter dem Titel „Tradition und Innovation in der Gastroenterologie“, zu der 100 Teilnehmer erwartet werden, stellen die Jenaer Gastroenterologen auch die mit Hilfe des neuen Geräts eröffneten neuen Möglichkeiten vor. Zudem können die Teilnehmer mit den Referenten aus Deutschland und der Schweiz aktuelle Fallbeispiele diskutieren. Vorgestellt werden dabei mehrere moderne Diagnose- und Therapiestrategien bei Magen-Darm-Erkrankungen.
Endoskopisch-gastroenterologisches Symposium „Tradition und Innovation in der Gastroenterologie“
Samstag, 17. Juni, 9.00-13.00 Uhr
Steigenberger MAXX Hotel Jena
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Stallmach
Direktor der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II, Interdisziplinäre Endoskopie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9324221, E-Mail: andreas.stallmach@med.uni-jena.de
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Weitere Informationen:
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