Gesundheit von Frauen und Männern im mittleren Lebensalter – Schwerpunktbericht der Gesundheitsberichterstattung erschienen

Frauen und Männer leiden unterschiedlich häufig und in unterschiedlicher Art und Weise an Krankheiten und Gesundheitsstörungen, die bei beiden Geschlechtern vorkommen. Ihr Versorgungsbedarf unterscheidet sich ebenso wie ihre Inanspruchnahme von Prävention und Früherkennung. Beeinflusst sind ihr Gesundheitszustand und ihr Gesundheitsverhalten von geschlechtsspezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen.


Im Alter zwischen 30 und 65 Jahren ist die Sterblichkeit bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen, vor allem bedingt durch Unfälle, Suizide, Kreislaufkrankheiten und Krankheiten der Verdauungsorgane. Hierin spiegeln sich die höhere Risikobereitschaft von Männern im Umgang mit ihrer Gesundheit und die riskanteren Arbeitsbedingungen wider. Die generelle Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands unterscheidet sich zwar nicht bei Frauen und Männern, Frauen geben aber mehr Beschwerden an als Männer. Während bei Frauen eher die psychische Gesundheit beeinträchtigt ist und sie häufiger unter Schmerzen leiden, sind Männer stärker von Verletzungen betroffen. Ein Drittel der Männer und ein Sechstel der Frauen trinken mehr Alkohol, als gesundheitlich tolerabel ist. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen nutzen die Hälfte der Frauen, aber nur ein Fünftel der Männer.

In dem neuen Schwerpunktbericht „Gesundheit von Frauen und Männern im mittleren Lebensalter“ werden die gesundheitlichen Profile von Frauen und Männern vergleichend dargestellt und die jeweiligen Lebensbedingungen in die Analysen einbezogen. Die Autorinnen behandeln in sieben Kapiteln die soziodemographische Lage, die gesundheitliche Lage, gesundheitsbeeinflussende Lebensweisen und Bedingungen, bedeutende Gesundheitsprobleme und die Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung vergleichend bei Frauen und Männern. In einem weiteren Kapitel stellen sie die wichtigsten Erklärungsansätze für die Gesundheitsunterschiede vor und gehen besonders auf die geschlechtsspezifischen Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem ein. Damit leistet der Schwerpunktbericht einen Beitrag für die Planung geschlechtergerechter Versorgungsangebote.

Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit Anfang 2001 regelmäßig GBE-Themenhefte, -Beiträge und Schwerpunktberichte. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe.

Der Schwerpunktbericht ist auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts abrufbar und kann kostenlos schriftlich angefordert werden:

Robert Koch-Institut
Gesundheitsberichterstattung
Seestraße 10
13353 Berlin
E-Mail gbe@rki.de
Fax: 01888 – 754-3513.

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Susanne Glasmacher idw

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