Neue Substanz zur Auflösung von Blutgerinnseln gefunden

Experimente geben Hinweise auf größere Sicherheit und Wirksamkeit

Das aus menschlichem Blutplasma gewonnene Enzym Plasmin kann schnell und effektiv Blutgerinnsel auflösen (Thrombolyse). Dabei scheint das Risiko einer lebensbedrohlichen Blutung verglichen mit Standardtherapeutika wesentlich geringer zu sein. Die Ergebnisse der Studie von Forschern des Bayer-Geschäftsbereichs Biologische Produkte, Research Triangle Park, N. C., USA, und der University of California, Los Angeles, wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Thrombosis & Haemostasis“ veröffentlicht.

In der tierexperimentellen Studie wurde Plasmin mit t-PA (tissue plasminogen activator), dem derzeitigen Standardtherapeutikum zur Thrombolyse verglichen. Dabei konnte gezeigt werden, dass Plasmin Blutgerinnsel gleich gut und teilweise sogar besser auflösen konnte als t-PA. Bei der Anwendung heutiger Thrombolytika besteht bei bis zu zwei Prozent der Patienten jedoch das Risiko einer lebensbedrohlichen Hirnblutung. In einer weiteren tierexperimentellen Studie wurde nachgewiesen, dass Plasmin im Gegensatz zu t-PA keine Blutungen verursachte, da die thrombolytische Wirkung auf den Thromboseherd beschränkt bleibt. Plasmin ist ein körpereigener Stoff, der nach Auflösung des Thrombus durch den natürlichen Gegenspieler Antiplasmin inaktiviert wird.

Aufgrund dieser Studien nehmen die Forscher an, dass mit Plasmin eine neue Klasse von thrombolytischen Substanzen gefunden wurde, die effektiver Blutgerinnsel auflöst und sicherer als die bisherigen anzuwenden ist.

Eine Thrombolyse wird u. a. bei Herzinfarkten, tiefen Venenthrombosen und Lungenembolien vorgenommen, um Blutgerinnsel aufzulösen und so die Durchblutung in der verschlossenen Arterie oder Vene wieder herzustellen.

Media Contact

BayNews

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer