Neue Mittel gegen Lymphome
Das Mantelzellenlymphom ist eine der zahlreichen Arten des Non-Hodgkin-Lymphoms. Bisher gibt es darüber noch keine ausreichenden Erkenntnisse auf genetischem und molekularem Gebiet. Deshalb lag der Schwerpunkt des EU-Förderprojekts MANTLE CELL LYMPHOMA auf der Untersuchung der genetischen und zellulären Veränderungen beim Mantelzellenlymphom.
Wie alle Krebszellen durchlaufen auch die vom Mantelzellenlymphom (MZL) befallenen Zellen eine Reihe von Veränderungen, die zu ernsthaften und deutlichen Abweichungen bei der Steuerung und Regeneration des Zellkreislaufs führen. Durch die Bestimmung der genetischen Loci, die an diesen Abweichungen und damit auch an der Deregulierung des Zellkreislaufs beteiligt sind, könnte ein bedeutender Fortschritt bei der Erforschung neuer Therapien erzielt werden.
Einem Forschungsteam von der Universität Barcelona ist es gemeinsam mit anderen Projektpartnern gelungen, eine Reihe von Zellkreislaufregulatoren zu enthüllen, die beim Auftreten von MZL beteiligt sind. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass Mutationen an bestimmten genetischen Loci zu hochproliferativem MZL führten. Insbesondere die Überexpression von BMI-1 und CDK-4 beim MZL führt zur Deaktivierung bestimmter Gene, die an der Regulierung des Zellkreislaufs beteiligt sind und ebnet so den Weg zur unkontrollierten Zellvermehrung.
Diese neuen Erkenntnisse werden zunächst der Entwicklung neuer Diagnose- und Testverfahren zugute kommen. Außerdem sind sie für die langfristige Patientenprognose von Nutzen. Genetische Informationen von MZL-Patienten können also zur besseren Steuerung therapeutischer Behandlungen bei klinischen Versuchen genutzt werden. Aufgrund dieses Potenzials dieser neuen Beobachtungen dürfte die Fortführung dieser Forschungen besonders für Unternehmen aus der Biotechnologie und Pharmazie interessant sein.
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