Schneller als jeder Herzschlag

Neuer Computertomograph überrascht das Fachpublikum mit atemberaubenden Bildern aus dem Inneren des Menschen

Mit dem Somatom Definition hat Siemens das erste Computertomographiesystem der Welt entwickelt, in dem zwei Röntgenstrahler gleichzeitig den Patienten durchleuchten – eine technologische Meisterleistung. Es macht Bilder aus dem Inneren des Körpers in nicht gekannter Geschwindigkeit möglich. Selbst von rasch oder unregelmäßig schlagenden Herzen fertigt der Somatom Definition Bilder in höchster Qualität und Detailgenauigkeit – und dies mit nur der halben Strahlendosis, die bisherige Systeme benötigten. Eine Basis für diesen enormen Fortschritt in der diagnostischen Bildgebung ist die Röntgenröhre Straton, die auch für den Zukunftspreis 2005 nominiert war. Das System wurde jetzt während des Kongresses der Radiological Society of North America (RSNA), dem größten Radiologie-Kongress der Welt, dem Fachpublikum vorgestellt.

Kranke Herzkranzgefäße sind die Todesursache Nummer Eins in Deutschland – fast 150.000 Patienten sterben jedes Jahr daran. Eine frühzeitige Diagnose könnte diesen Personen das Leben retten. Aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit und Detailgenauigkeit erlaubt der neue Computertomograph von Siemens hier sicherere und schnellere Diagnosen der Herzkranzgefäße als je zuvor – ganz ohne einen Eingriff. Zum ersten Mal ist es damit möglich, jeden Patienten unabhängig von den individuellen Faktoren wie Größe, Konstitution oder Herzfrequenz mit gleich hoher Qualität zu untersuchen. Manchen Patienten musste bisher beispielsweise ein Medikament zur Senkung der Herzfrequenz (Betablocker) verabreicht werden, damit das schnell oder unregelmäßig schlagende Herz aufgenommen werden konnte.

Der neue CT zeigt feinste anatomische Einzelheiten in bisher unerreichter Klarheit und Detailschärfe – bei gleichzeitiger Verringerung der Strahlendosis um bis zu 50%. „Das neueste CT-System von Siemens liefert besonders wertvolle klinische Daten bei Patienten, die mit akuten Brustkorbschmerzen eingeliefert werden und bei denen der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung besteht“, so Dr. Stephan Achenbach, Privatdozent für Kardiologie an der Universität Erlangen.

Die Technologie eignet sich neben der Diagnose von Herz- und Gefäßkrankheiten, in der sie eine neue Ära einleiten wird, für eine Vielzahl von Untersuchungen auch in anderen Fachgebieten wie Onkologie, Neurologie und Akutmedizin. So sind Untersuchungen in der Akutversorgung auch von sehr großen oder adipösen Patienten in sehr kurzer Zeit möglich.

Aufgrund seiner zwei Röntgenröhren hat das System außerdem die Fähigkeit, gleichzeitig Scans mit zwei unterschiedlichen Energiestufen pro Röhre durchzuführen. So kann der Arzt unterschiedliche Informationen aus dem Inneren des Patienten gewinnen – gerade bei Unfallopfern, bei welchen sich der Arzt schnellstmöglich einen detaillierten Überblick über das Ausmaß möglicher innerer Verletzungen machen muss, bedeutet dies einen enormen Informations- und Zeitgewinn. Mit nur einem Scan können auf diese Weise Gewebe und Flüssigkeiten dargestellt und gleichzeitig Gefäße, Knochen und Weichteile aufgenommen und getrennt sichtbar gemacht werden.

„Die schnelle Reaktion weltweit führender Gesundheitseinrichtungen, die das Eintreffen der neuesten diagnostischen Technologie in ihren Instituten kaum erwarten können, bestätigt die führende Rolle, die Siemens in der Entwicklung fortschrittlicher Lösungen inne hat“, erläuterte Klaus Kleinfeld, der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG. „Siemens ist der Innovation verpflichtet, und wir investieren weiterhin in Forschung und Entwicklung, die letztlich Zukunftsversprechungen erfüllen wird.“

Der erste Somatom Definition wurde im Oktober 2005 an der Universität Erlangen installiert und wird für die technische und klinische Forschung, ebenso wie für die reguläre Patientenversorgung genutzt. „Wir gehen davon aus, dass der Somatom Definition eine wesentliche Rolle selbst in sehr herausfordernden Umgebungen, wie z. B. in der Notaufnahme, spielen wird“, sagte Professor Werner Bautz, Direktor des Radiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen.

Die nächsten Installationen werden Anfang 2006 im Klinikum Großhadern in München, an der Mayo Clinic in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota, an der Cleveland Clinic Foundation in Ohio und am Medical Center der New York University erfolgen.

Der Somatom Definition ist durch die gleichzeitige Nutzung von zwei Röntgenröhren und zwei Detektoren deutlich schneller als jede bestehende CT-Technologie. Bei einer Rotationszeit von 0,33 Sekunden pro Umdrehung kann die EKG-synchronisierte Bildgebung mit einer temporalen Auflösung von 83 ms durchgeführt werden – und dies unabhängig von der Herzfrequenz. Mit einem Durchmesser des Patiententunnels von 78 Zentimetern ist die Öffnung auch noch wesentlich weiter als bei anderen CT-Systemen, so dass auch beleibte Patienten einfach untersucht werden können.

„Siemens hat sich seit langem der Entwicklung von Produkten verschrieben, die die Zukunft der Medizin mitbestimmen werden. Mit dem Somatom Definition definieren wir die Möglichkeiten der CT neu und setzen einen Maßstab, an dem die Branche sich orientieren wird“, sagte Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Medical Solutions. „Schon heute spielt die CT bei der Erkennung von Krankheiten eine sehr große Rolle. Mit dem Somatom Definition können Ärzte die CT-Technologie jetzt in neuen Forschungsbereichen einsetzen, noch mehr Patienten von den Vorzügen der CT profitieren lassen sowie Krankheiten früher und kosteneffektiver diagnostizieren.“

Media Contact

Anja Süssner Siemens AG

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com

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