Die Herbsttage kommen! Die Halsschmerzen auch!

Universität Witten/Herdecke veröffentlicht Patientenleitlinie „Halsschmerzen“/ Leitlinien-Autorin Mitra Koch: Kein wissenschaftlich anerkannter Wirksamkeitsnachweise für viele Hausmittel


Kommt erst die Herbst- und Winterzeit ist die Erkältung nicht mehr weit. Jeder kennt die ersten Anzeichen: Ein Kratzen im Rachen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden sind oft die Vorboten von Husten, Schnupfen und Fieber. Erwachsene leiden zwei- bis dreimal im Jahr unter Halsschmerzen, Kinder bis zu acht Mal.

Wen die so genannte „Pharyngitis“ erwischt hat, der sucht Rat und Hilfe. Und das Angebot ist groß: Vom Hausmittel-Ratgeber im Internet über die Lutschtabletten aus dem Drogeriemarkt, die Gurgellösung aus der Apotheke bis hin zum Antibiotikum vom Hausarzt; vieles soll gegen die lästigen Beschwerden hilfreich sein.

Doch was hilft wirklich bei Halsschmerzen? Wie entstehen sie überhaupt? Wer muss sich vor Ansteckung schützen? Wie wirken die rezeptfreien Medikamente? Wann sollte der Arzt aufgesucht werden? Und wem helfen Antibiotika? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die neue Patientenleitlinie „Halsschmerzen“ der Universität Witten/Herdecke.

Die Wissenschaftler des Wissensnetzwerkes evidence.de der medizinischen Fakultät haben internationale Studien und Leitlinien nach den Kriterien der evidenzbasierten, also wissenschaftlich begründeten, Medizin durchforstet. Die Ergebnisse wurden mit den Experten aus kooperierenden Praxen und Kliniken abgestimmt und auf 18 Druckseiten zusammengetragen. Die Patientenleitlinie ist kostenlos und für jedermann im Internet abrufbar.

Leitlinien-Autorin und Fachapothekerin Mitra Koch: „Für viele bekannte und bewährte Hausmittel gibt es leider keine wissenschaftlich anerkannten Wirksamkeitsnachweise. Darauf weisen wir explizit hin, wenn wir diese Verfahren – ganz praxisnah – beschreiben.“

Ganz praxisnah wird der Ratgeber, wenn beispielsweise die Zubereitung eines Halswickels beschrieben wird. Auch wer wissen will, warum er bei Heiserkeit besser nicht flüsternd spricht, sollte sich einklicken in die Patientenleitlinie.

Die Beschwerden können gelindert werden, die Krankheitsdauer lässt sich aber nicht verkürzen. Tröstlich immerhin: Nach einer Woche ist in der Regel alles vorbei – mit oder ohne Patientenleitlinie.

Patienten-Leitlinie: www.Patientenleitlinien.de > Halsschmerzen, Kontakt: Mitra Koch oder Nik Koneczny, Tel: 02302-926-704. E-Mail: info@evidence.de

Media Contact

Dr. Olaf Kaltenborn idw

Weitere Informationen:

http://www.Patientenleitlinien.de

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