Grippeschutzimpfung für Ältere, chronisch Kranke und Medizinpersonal

Gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts

Eine Infektion mit den jeden Winter zirkulierenden Influenzaviren bedeutet für Personen mit Grundleiden, zum Beispiel Herzkreislaufkrankheiten oder chronischen Lungenerkrankungen, und für ältere Menschen (über 60 Jahre) eine erhöhte Gefährdung. Bei ihnen kommt es im Krankheitsverlauf häufiger zu Komplikationen wie z.B. bakteriellen Lungenentzündungen, die tödlich enden können. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut diesen Gruppen seit Jahren die jährliche Grippeschutzimpfung. Auch medizinisches Personal in Krankenhäusern und in der Altenpflege soll geimpft werden, auch damit die von ihnen betreuten Personen nicht mit Influenza angesteckt werden. Bei der jährlichen Grippewelle sind nach einer neuen Schätzung des Robert Koch-Instituts im Durchschnitt 10.000 influenzabedingte Todesfälle zu beklagen.

Aufgrund der Diskussion um die Vogelgrippe wollen sich in diesem Jahr nach einer Umfrage deutlich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen als in den vergangenen Jahren. Die aktuelle Impfung schützt allerdings nicht vor der Vogelgrippe. „Das ist aber auch nicht notwendig, da sich Menschen an dem für Geflügel gefährlichen (hochpathogenen) H5N1 Virus nur selten und nur nach intensivem Kontakt zu infiziertem Geflügel anstecken“, betont Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts.

Die insgesamt in Deutschland zur Verfügung stehenden rund 20 Millionen Dosen Impfstoff liegen leicht über dem Bedarf des vergangenen Jahres. Damit es nicht zu einem Engpass bei der Impfung der Gruppen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung kommt, empfehlen Reinhard Kurth und Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, zunächst die Impfung der durch die jährliche Grippewelle besonders gefährdeten Gruppen durchzuführen. Ab Ende November können sich entsprechend der Verfügbarkeit des Impfstoffes weitere Impfwillige impfen lassen.

Bislang hat das Paul-Ehrlich-Institut, das Bundesamt für Sera und Impfstoffe, für rund 16 Millionen Dosen Grippeimpfstoff die Chargenfreigabe erteilt. „Wegen Schwierigkeiten bei der Vermehrung eines Impfstammes kam es zu einer Produktionsverzögerung, so dass die letzten vier Millionen Dosen erst ab Anfang November verfügbar sind“, erklärt Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts.

Auch dann bleibt genügend Zeit für die schützende Spritze gegen die Grippe, da die Grippewellen in Deutschland in den vergangenen Jahren immer erst nach der Jahreswende begonnen haben“, erinnern Johannes Löwer und Reinhard Kurth. Nach der Impfung benötigt das Immunsystem zwischen sieben und 14 Tagen, um einen vollständigen Immunschutz aufzubauen.

Media Contact

Heidrun Wothe idw

Weitere Informationen:

http://www.pei.de http://www.rki.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer