Pyrethroide: Keine Gesundheitsgefahr bei Anwendung in Innenräumen

Pyrethroide wirken zuverlässig gegen schädliche oder lästige Insekten, sind jedoch für Warmblüter wenig giftig. Deshalb können sie auch in Innenräumen ohne gesundheitliche Gefährdung von Menschen verwendet werden, wenn ihr Einsatz sachgerecht erfolgt. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien, die im Rahmen eines Verbundprojekts „Pyrethroidexposition in Innenräumen“ durchgeführt wurden. Eine Studie erfasste Personen, in deren Wohnungen Wollteppiche oder Teppichböden liegen, die mit Pyrethroiden gegen Käfer- und Mottenfraß behandelt wurden. Eine zweite Untersuchung betrachtete Personen, in deren Haushalt durch professionelle Schädlingsbekämpfer Pyrethroide ausgebracht worden waren, im Wesentlichen bei akutem Schabenbefall.

Gemessen wurden die Belastung von Hausstaub und Innenraumluft mit Pyrethroiden, die Konzentration der Stoffe im Blut und die Konzentration von Abbaustoffen im Urin der untersuchten Personen. Daneben wurden gesundheitliche Probleme der Probanden erfasst und ihr Immun- und Nervensystem untersucht. Außerdem wurde geprüft, ob zwischen ihren Beschwerden und der Höhe der äußeren und inneren Belastung mit Pyrethroiden ein Zusammenhang bestand.

Konkrete Hinweise auf eine Gesundheitsgefahr bei sachgerechter Anwendung der Pyrethroide ergaben sich jedoch nicht. Weder nahmen gesundheitliche Beschwerden nach einer Schädlingsbekämpfungsmaßname in signifikanter Weise zu noch wurden von Bewohnern behandelter Räume mehr Symptome genannt als von einer Kontrollgruppe. Lediglich hinsichtlich besonders empfindlicher Personen, wie z. B. älterer Menschen oder Allergiker, werden weitere Untersuchungen empfohlen.

Die Forschungsvorhaben hatten Wissenschaftler, Industrievertreter, Politiker und Verbrauchervertreter anlässlich einer öffentlichen Anhörung des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin angeregt. Sie wurden vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert mit der Maßgabe, dass sich die Hersteller von Pyrethroiden mit dem gleichen Betrag an den Kosten beteiligten. Die Forschungsvorhaben wurden von neutralen Einrichtungen durchgeführt.

Die wichtigsten Aussagen der beiden Studien sind jetzt in einer allgemein verständlich gehaltenen Broschüre mit dem Titel „Pyrethroidexposition in Innenräumen“ veröffentlicht. Sie kann beim GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München bezogen werden.

Der Industrieverband Agrar mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 55 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

Media Contact

Hannelore Schmid ots

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer