Aggressive Lungenkrankheit befällt Tsunami-Überlebende
Atemwegsinfektion greift auf das Gehirn über
Ein halbes Jahr nach der Tsunami-Katastrophe in Asien sind Ärzte auf eine ungewöhnliche Lungenkrankheit gestoßen, die eine weitere Folge des Seebebens sein könnte. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, sind Menschen betroffen, die von Wellen erfasst wurden und dabei Salzwasser und aufgewirbelten Schlamm inhaliert haben. Die Bakterien aus dem Salzwasser in Verbindung mit dem Schlick führen zu einer Lungenentzündung, die sich auf das Gehirn ausweiten und Lähmungen hervorrufen kann.
Obwohl bisher nur wenige Fälle bekannt geworden sind, glauben die Ärzte, dass die „Tsunami-Lunge“ durchaus eine weit verbreitete Krankheit sein könnte. Die Behandlung erfordert Antibiotika und eine komplizierte technische Ausrüstung. Da die Region mit solch einer Ausrüstung nicht ausreichend versorgt ist, befürchten die Ärzte nun, dass die neue Krankheit verheerende Ausmaße annehmen kann. Ann Y. Kao, Internistin und Kinderärztin in der Region, hat von mindestens 50 Fällen gehört, in denen die Tsunami-Lunge diagnostiziert wurde. Sie vermutet aber, dass es in Wahrheit viele tausende Infizierte gibt.
Gesundheitsexperten weisen allerdings darauf hin, dass die Folgen, die ein Malaria- oder Choleraausbruch nach der Katastrophe im Dezember weit schlimmer Folgen nach sich gezogen hätte als die Infektionen mit der Tsunami-Lungen-Krankheit.
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