Immunsystem schützt auch vor Krebs

Charles Rabkin informiert über die Entstehung bösartiger Lymphknotenerkrankungen

HIV-infizierte Personen erkranken besonders häufig an bösartigen Lymphknotenerkrankungen. Die Zellen, durch deren Veränderung es zu solchen Erkrankungen kommt, haben zum Teil eine wichtige Funktion für das menschliche Immunsystem, durch das sich der Körper gegen innere und äußere Feinde wehrt. Wenn eine bestimmte Art von Zellen (T-Zellen) sich aber so verändert, daß sie ihre Funktion für das menschliche Immunsystem nur noch sehr eingeschränkt oder sogar gar nicht mehr erfüllen kann, treten gehäuft Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze auf, aber auch Krebszellen und solche Zellen, die dabei sind, sich zu einer Krebszelle zu entwickeln. Dies trifft auch für die durch die HIV-Infektion bedingte Immunschwäche zu. Durch eine Kombinationstherapie mit neuen, sehr effizienten Medikamenten, die die weitere Ausbreitung der HIV-Infektion in den bereits infizierten Personen unterdrücken, kann die T-Zellfunktion der HIV-infizierten Personen ganz erheblich verbessert werden. Dadurch kommt es weniger oft zu lebensgefährlichen Infektionen, und auch die bösartigen Lymphknotenerkrankungen treten erheblich seltener auf. Das zeigt, wie groß die Rolle ist, die das Immunsystem bei der Entstehung bösartiger Erkrankungen spielt. Charles Rabkin, Fellow des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs, wird sie am 4. Juli 2005 in einem Vortrag erläutern.

Charles Rabkin ist „Senior Investigator“ am staatlichen Krebsforschungsinstitut der USA, dem National Cancer Institute (NCI/NIH) in Rockville, Maryland. Er erforscht seit vielen Jahren die Entstehung bösartiger Lymphknotenerkrankungen und ihre Verbreitung in der Bevölkerung unterschiedlicher Regionen. Dank der finanziellen Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist er in diesem Jahr für zwei Monate als Fellow des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs in Greifswald zu Gast.

Zum Vortrag von Dr. Rabkin über „Molecular epidemiology of AIDS-related non-Hodgkin lymphoma“ sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Für Rückfragen zum Vortrag steht Professor Gottfried Dölken, Telefon 03834 86-6698, gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14, D-17489 Greifswald
Telefon 03834 86-19001

Media Contact

Sabine Köditz idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-greifswald.de

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