Metastasen früh und zuverlässig aufspüren

Ein neues Verfahren zur Erkennung von Tumor- und Herzerkrankungen wird nun im klinischen Alltag eingesetzt: Die weltweit ersten SPECT•CT-Systeme von Siemens sind an der Uniklinik in Erlangen und der University of Michigan Health System (UMHS) in Ann Arbor in Betrieb genommen worden. Die Geräte ermöglichen Ärzten frühere, genauere und zuverlässigere Diagnosen, was die Chancen der Patienten auf Heilung erheblich verbessert.

Das System kombiniert erstmals die Empfindlichkeit der SPECT-Technik (Single-Photon Emission Computertomographie), die die Funktionen von Zellen im Körper darstellen kann, mit den detaillierten anatomischen Informationen der Mehrschicht-Computertomographie. Das Gerät heißt Symbia TruePoint SPECT•CT. Das nuklearmedizinische Verfahren SPECT liefert Ärzten Informationen über Organfunktionen, Zellstoffwechsel und andere Vorgänge im menschlichen Körper. Dabei bekommen Patienten sehr geringe Mengen radioaktiver Substanzen verabreicht, die je nach Art der Untersuchung in verschiedenen Organen kurzzeitig gespeichert werden. Die von dieser Substanz (und somit dem Patienten) ausgehende Gammastrahlung (Photonen) wird von einer speziellen Kamera erfasst und daraus ein dreidimensionales Schichtbild erstellt. Durch eine Überlagerung der Daten mit den Schichtbildern eines Computertomographen kann der Arzt erkennen, an welchen Stellen im Körper Erkrankungen vorliegen. Dabei handelt es sich um Bereiche, die weniger als ein Millimeter groß sind.

Das Universitätsklinikum Erlangen setzt die neue Technik unter anderem bei Krebs ein. So werden bei Patienten mögliche Metastasen frühzeitig erkannt. Der Arzt kann dann sofort entscheiden, ob er die bisherige Behandlung fortsetzen muss oder nicht. Dadurch können unnötige Operationen vermieden und Risiken bei Eingriffen gesenkt werden. Innerhalb einer Stunde ist die Untersuchung beendet, die zuvor mit verschiedenen Systemen zwei Tage erforderte. Denn nun können bei einem Untersuchungstermin beide Verfahren angewendet werden.

Auch Herzpatienten profitieren von dem neuen System: Nach Herzinfarkten können die Kardiologen schnell und genau feststellen, wo und in welchem Ausmaß der Herzmuskel des Patienten durch mangelnde Blutversorgung geschädigt wurde. (IN 2005.04.5)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer