Marburg-Attacher revolutioniert Herzbeutelpunktion

Gießener TransMIT GmbH verwertet neuartiges Operationsinstrument zur minimal-invasiven Herzchirurgie

Punktgenauer und kontrollierter operativer Eingriff zur Therapie von Perikardergüssen

Die Gießener TransMIT GmbH verwertet im Auftrag der Philipps-Universität Marburg ein neuartiges Operationsinstrument zur gezielten und signalüberwachten minimal-invasiven Organmanipulation.

Haupteinsatzgebiet des so genannten Marburg-Attachers ist die Behandlung von Herzbeutelentzündungen. Zu einer Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel, dem so genannten Perikarderguss, kann es u.a. in Folge von Herzinfarkten, -verletzungen, -operationen oder Infekten kommen. Bei der Herzbeutelpunktion wird das Perikard durchstochen und die Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel abgesaugt. Bisher geschah dies mit einer Punktionsnadel und unter dem Risiko, versehentlich den Herzmuskel zu verletzen. Eine Alternative zur einfachen Nadelpunktion bietet die minimal-invasive Chirurgie – vorausgesetzt, die per definitionem fehlende direkte Sichtkontrolle kann wirksam kompensiert, d.h. das korrekte Ansetzen des Punktionsinstruments überprüft und ein Abrutschen während des Operationsvorgangs verhindert werden.

Gezieltes Positionieren – kontrolliertes Operieren

Der von der Erfindergemeinschaft um die Professoren Dr. Maisch und Dr. Rupp entwickelte Marburg-Attacher hält den Schlüssel für dieses bislang ungelöste Problem vor. Das Gerät verfügt über einen Führungskörper mit Steuervorrichtung, einen Ansaugkopf mit Unterdruckquelle und auswechselbaren Instrumentenaufsätzen sowie einer Anheftungserfassungs- und -anzeigevorrichtung. Mit Hilfe der Unterdruckquelle saugt der Attacher das zu penetrierende Gewebe in die Ausbuchtung des Ansaugkopfes ein und verhindert so ein Abgleiten. Die – wahlweise optische, akustische oder taktile Signale liefernde – Anheftungserfassungsvorrichtung ermöglicht dabei eine präzise Verlaufskontrolle. Mittels eines im Führungskörper mitgeführten Endoskops kann zudem die Position präzise lokalisiert werden.

Der Einsatzbereich des Marburg-Attachers ist beträchtlich. Herz-Kreislauferkrankungen stehen weltweit an erster Stelle der Todesursachen und auch in Deutschland gehören sie zu den dominierenden Volkskrankheiten. Allein 2002 wurden in deutschen Hospitälern knapp 1,5 Millionen Patienten mit Herzerkrankungen behandelt. An Herzinsuffizienz leiden 1,3 Millionen Bundesbürger und die Zahl der weltweit jährlich implantierten Herzschrittmacher beläuft sich auf ca. 500.000. Der Marburg-Attacher ist ein Einmalgerät.

Die TransMIT GmbH hat für den Marburg-Attacher bereits interessierte Unternehmen ermittelt. Sollten sich unter diesen keine Lizenznehmer finden, erwägt die TransMIT GmbH, selbst die Vermarktung des neuen Produktes zu übernehmen und für den nicht deutschsprachigen EU-Raum sowie die USA Vertriebskooperationen einzugehen.

Media Contact

Dr. Peter Stumpf TransMIT GmbH

Weitere Informationen:

http://www.transmit.de

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