Polyphenol aus grünem Tee reduziert die Körperfettzunahme bei Mäusen

Ein in grünem Tee enthaltenes Polyphenol (Epigallocatechingallat, EGCG) reduziert dosisabhängig die Körperfettzunahme bei Mäusen. Der Effekt ist nicht auf eine appetithemmende Wirkung der Substanz zurückzuführen, sondern auf eine verminderte Aufnahme der Nahrung im Darm und eine gesteigerte Fettverbrennung. Dieses zeigen neue Ergebnisse einer Forschergruppe unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam Rehbrücke (International Journal of Obesity, Klaus et al., 2005).


Grüner Tee enthält große Mengen an Polyphenolen, hauptsächlich Catechine, denen zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte zugesprochen werden, wie z.B. antikanzerogene, antioxidative, Blutdruck- und Cholesterinspiegel-senkende Wirkungen. Ebenso belegen Studien an Tier und Mensch, dass diese Substanzen gewichtsreduzierende Eigenschaften besitzen. Da EGCG ein Hauptinhaltsstoff des grünen Tees ist und bislang wenig Daten bezüglich seiner Effekte auf die Entstehung von Übergewicht und den Energiehaushalt vorliegen, führten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Susanne Klaus verschiedene Untersuchungen an einem Mausmodell durch. Um den Einfluss anderer Teebestandteile weitestgehend auszuschließen, verwendeten die Forscher ein gereinigtes EGCG-Präparat (TEAVIGOTM). TEAVIGOTM ist ein Extrakt aus grünem Tee und besteht zu über 94 % aus EGCG. Die Versuchstiere erhielten über 4 Wochen unterschiedliche Konzentrationen von TEAVIGOTM zusätzlich zu einer fettreichen Diät, die bei dem verwendeten Mausmodell schnell zu Übergewicht führt. Obwohl die aufgenommenen Futtermengen annähernd gleich waren, hatten die mit EGCG behandelten Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren nach 29 Tagen ein deutlich niedrigeres Körpergewicht mit vermindertem Körperfettanteil. Fäzes-Analysen der Tiere lassen vermuten, dass die verminderte Gewichtszunahme zum Teil auf eine reduzierte Resorption der Nahrung im Darm zurückzuführen ist. Zusätzlich durchgeführte Kurzzeitstudien weisen zudem darauf hin, dass EGCG außerdem die Fettverbrennung steigert.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Sie sind der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet und pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 950 Millionen Euro.

Kontakt:

Dr. Gisela Olias/Dr. Gunda Backes
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal
Tel.: 033200 88 278/335
E-Mail: presse@mail.dife.de

Prof. Dr. Susanne Klaus
E-Mail: klaus@mail.dife.de
Tel: 033200 88 326

Media Contact

Dr. Gunda Backes idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer