Impfstoff gegen Tuberkulose

Koreanisches Vakzin im Mausversuch erfolgreich

Ein Impfstoff, der eine veränderte DNA des Erregers enthält, ist in der Lage, Tuberkulose in Mäusen zu heilen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature Gene Therapy. Allerdings müssen auch noch andere Medikamente verabreicht werden. Dennoch ist der Impfstoff, der von Forschern der koreanischen Pohang University entwickelt wurde, wesentlich effektiver als alle anderen bisherigen Methoden, so das Wissenschaftsmagazin.

Die Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt, ist eine chronisch verlaufende Infektionskrankheit, die weltweit verbreitet ist und auch in den Industriestaaten durch HIV und Immigration wieder an Bedeutung gewinnt. Weltweit sterben jährlich fast zwei Mio. Menschen daran. Schlechter Ernährungszustand, niedere soziale Verhältnisse und ein geschwächtes Immunsystem begünstigen Infektion und Erkrankung. Krankheitsauslöser sind Tuberkelbakterien (Mycobakterium tuberculosis), die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Seit 1985 ist die Zahl der Opfer steigend, viele davon sind HIV-positiv. Etwa 13 Prozent der Aids-Kranken sterben an Tuberkulose.

Viele der Therapien greifen heute nicht mehr, weil die Erreger resistent geworden sind. Mit Antibiotika kann die Erkrankung zwar geheilt werden, die Behandlung dauert aber bis zu zwölf Monate. Ein vorzeitiger Abbruch der Medikation führt häufig dazu, dass die Krankheit erneut ausbricht. Die Wissenschaftler suchen bereits seit geraumer Zeit nach Wirkstoffen, die den Körper vom Erreger in relativ kurzer Zeit befreit. Der koreanische Impfstoff wirkt rasch und verhindert zudem auch noch eine erneute Infektion, berichtet der Forscher Yongchul Sung. Gemeinsam mit der Chemotherapie folgte eine rasche Immunantwort des Körpers.

Der Immunologe Douglas Lowrie vom National Institute for Medical Research in London sieht die Ergebnisse der koreanischen Forscher als viel versprechend. „Klinische Tests könnten schon sehr bald erfolgen, denn eine Erkrankung wie Tuberkulose mit derartig vielen Resistenzen erfordert rasches Handeln“.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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