Zusammenhang zwischen Reinigungsmitteln und keuchendem Atmen

Sensibilisierung besteht bereits im Mutterleib

Ein Kontakt mit Reinigungsprodukten während der Schwangerschaft steigert das Risiko für die Kinder ständig keuchend zu atmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bristol. Die Wissenschaftler analysierten die Verwendung einer Reihe von Produkten wie Bleichmittel, Farbenabbeizmittel und Teppichreiniger. Kinder von Familien, die derartige Produkte am meisten benutzen, hatten eine zweimal so hohe Wahrscheinlichkeit keuchend zu atmen wie jene, in deren Familien die Produkte am seltensten verwendet wurden. Die Studie, die an 14.000 Kindern durchgeführt wurde, wurde im Journal Thorax publiziert.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Verbindung zwischen einem pränatalen Kontakt mit Reinigungsmitteln und Schnaufen besteht, aber auch der Kontakt nach der Geburt könnte ein Faktor sein. Weitere Forschungen wollen nun physiologische Veränderungen in den Lungen der Kinder feststellen. Keuchendes Atmen kann ein Zeichen dafür sein, dass ein Kind Asthma entwickelt.

Die schwangeren Frauen wurden gefragt, wie oft sie Haushaltsreiniger verwenden. Die elf am häufigsten Gebrauchten waren Desinfektionsmittel (von 87,4 Prozent verwendet), Bleichmittel (84,4 Prozent), Teppichreiniger (35,8 Prozent), Fensterreiniger (60,5 Prozent), Trockenreinigungsflüssigkeit (5,4 Prozent), Aerosol (71,7 Prozent), Terpentin (22,6 Prozent), Luftreiniger (68 Prozent), Farbenabbeizmittel (5,5 Prozent), Farbe (32,9 Prozent) und Pestizide/Insektizide (21,2 Prozent). Dann errechneten die Forscher die gesamte chemische Belastung für jede Familie, abhängig davon wie oft sie jedes Produkt benutzten. Schließlich verglichen sie diese Daten mit den Berichten der Mütter, ob ihr Kind keuchend atmet.

6,2 Prozent der Kinder hatten vom Babyalter an keuchenden Atem. Über 70 Prozent zeigten gar keine Symptome. 19,5 Prozent keuchten als Babys, aber nicht, als sie schon älter waren und 3,5 Prozent bekamen Atemprobleme nach dem Alter von zweieinhalb. Je öfter die Chemikalien verwendet wurden, desto größer war die Wahrscheinlichkeit für schnaufendes Atmen beim Kind. Diese Verbindung war auch nachweisbar, als andere Faktoren wie Rauchen der Eltern, feuchte Behausung und eine Familiengeschichte von Asthma einbezogen wurden. Andere Studien zeigten, das Menschen, die als Reinigungskräfte arbeiten, ein erhöhtes Risiko für Asthma haben. Studienleiterin Andrea Sherriff sagte: „Wir können nicht sagen, die Produkte verursachten das keuchende Atmen. Wir können nur sagen, wir beobachteten einen Zusammenhang.“

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Marietta Gross pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.bris.ac.uk

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