Stevia – Süßstoffpflanze mit Zukunft?
Anbau- und verfahrenstechnische Probleme gelöst
Stevia rebaudiana – so heißt eine Pflanze aus Paraguay, die künftig auch in Europa angebaut werden könnte. Es fehlt allerdings noch die Zulassung durch die EU. Forscher der Universität Hohenheim entwickelten die Pflanze für den Anbau in Europa weiter. Anbau- und verfahrenstechnische Fragen seien gelöst, so die Hohenheimer Forscher.
Stevia ist eine krautartige, blattreiche Pflanze aus der Familie der Compositae. Stevia-Arten sind ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent heimisch, werden inzwischen aber auch im asiatischen Raum angebaut und genutzt. Aus Stevia kann Steviosid gewonnen werden, süßer als Zucker, vitaminschonend und geeignet für Diabetiker. Der natürliche Süßstoff könnte künstliche Süßstoffe in Getränken, Brotaufstrichen und Süßwaren ersetzen. Stevia-Produkte gibt es bereits im asiatischen Raum, aber auch in der Schweiz, dort allerdings bisher nur in der Apotheke.
Die ungewöhnlichen Eigenschaften der Pflanze machen sie auch für die Lebensmittelindustrie interessant. Zu ihren positiven Eigenschaften gehören Vitaminschutz, ein hohes antioxidatives Potential, praktisch kein Kaloriengehalt und Zahnunschädlichkeit. Aufgrund ihrer Eigenschaften eignet sich Stevia besonders für Regionen, in denen bisher Tabak angebaut wurde. Auf einer Fachveranstaltung informierten die Hohenheimer Wissenschaftler Vertreter der Lebensmittelindustrie über ihre bisherigen Forschungsarbeiten.
Damit Stevia auch in der EU zugelassen wird, verlangt die Zulassungsbehörde weitere Forschungsarbeiten und zusätzliche Informationen. Strittig unter den Experten ist noch die Frage der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des Süßungsmittels, obwohl Experten der WHO und der FAO inzwischen entschieden haben, Süßstoffen aus Stevia einen ADI-Wert (ADI= acceptable daily intake) zu erteilen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-hohenheim.de/~www440/VTP/stevia/A0/A2Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…