Gentechnik: Kennzeichnung von Lebensmitteln Fehlanzeige

Unternehmensziele kontraproduktiv?

Seit April 2004 sind die Kennzeichnungsvorschriften für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel in Kraft. Gekennzeichnete Produkte sind aber bis auf einige Ausnahmen in lokalen Asia-Shops in den Regalen nicht zu finden. Die Angst des Handels vor einem schlechten Image seiner Produkte ist zu groß.

Das zeigte auch ein Workshop zur Vorstellung eines so genannten „GM Guides“ (GM = Genetically Modified, d.h.: genetisch modifiziert) des EHI – EuroHandelsinstitutes, den EurofinsConsult in Köln für Vertreter der gesamten Warenkette veranstaltete. Der GM Guide liefert der gesamten Warenkette konkrete Anleitungen für die korrekte Einhaltung der EU-Richtlinien zu Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit.

Zuvor hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung (LGL) gemeldet, von 592 mais- und sojahaltigen Lebensmitteln seien nur zwei nicht korrekt gekennzeichnet gewesen. Auf Nachfrage bestätigte das LGL, dass keines der untersuchten Lebensmittel überhaupt gekennzeichnet gewesen sei.

Professor Klaus-Dieter Jany vom Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik appellierte in Köln an die Teilnehmer: „Kennzeichnen Sie! Versuchen Sie nicht die Kennzeichnung zu vermeiden, wenn Sie nicht ganz genau wissen, ob ein Produkt in seinem Produktionsprozess mit der Gentechnik in Kontakt gekommen ist. Außerdem macht es wenig Arbeit“. Nach Janys Einschätzung sei dies der beste Weg das Vertrauen der Verbraucher in diese Lebensmittel zu stärken. Man wiege die Verbraucher ansonsten in der falschen Sicherheit, nicht gekennzeichnete Produkte seien völlig ohne Gentechnik hergestellt.

Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Unilever betonte auf der Veranstaltung, Ziel des Unternehmens sei bislang nicht die Produktion ohne Gentechnik, aber die strikte Vermeidung der Kennzeichnungspflicht.

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Britta Klein aid infodienst

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