Neuer Behandlungsansatz gegen Glioblastome

Protein hsFlt3L verbessert Überlebenschancen deutlich

Wissenschafter des Cedars-Sinai Medical Center haben ein neues Behandlungsverfahren gegen die am meisten verbreitete und tödliche Form von Gehirnkrebs entwickelt. Glioblastome (Glioblastoma multiforme) wachsen normalerweise so rasch, dass innerhalb eines Jahres nach der Diagnose der Tod eintritt. Weder eine Operation, Medikamente noch eine Strahlenbehandlung können den Krankheitsverlauf beeinflussen. Jetzt ist es gelungen, die Überlebenschancen von Laborratten durch die Injektion des Proteins hsFlt3L zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie wurden in Molecular Therapy veröffentlicht.

Die Forscher setzten ein gentechnisch verändertes Virus ein, um hsFlt3L in die Gehirne von erkrankten Ratten zu transportieren. Das Protein erhöhte die Anzahl von Immunzellen im Gehirn und verlangsamte das Tumorwachstum deutlich. Sieben von zehn Ratten, die eine hohe Proteindosis erhielten, überlebten mehr als ein Jahr. Es konnten keine nachteiligen Nebenwirkungen nachgewiesen werden. Ratten, denen ein Blindpräparat verabreicht wurde, starben innerhalb einer Woche. In der hsFlt3L Gruppe waren 33 Prozent der Tiere nach drei Monaten völlig tumorfrei. Jene Ratten, die sechs Monate oder länger überlebten, wiesen keine Tumore auf.

Die leitende Wissenschafterin Maria Castro erklärte, dass in dieser Studie erstmals Glioblastome bei Ratten kleiner wurden oder gänzlich verschwanden. Dieser Effekt ist laut BBC auf die Fähigkeit des Proteins zurückzuführen, die Produktion von voll ausgereiften Zellen innerhalb des Gehirns zu stimulieren. „Nachdem uns die Gentherapie erlaubt, dieses Protein zu transportieren, hoffen wir diese Laborstudien in klinischen Tests mit Patienten realisieren zu können.“ Castro hofft, dass diese Tests bereits innerhalb der nächsten drei Jahre durchgeführt werden.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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