Keine Zunahme von Hirntumoren seit Einführung des Mobilfunks

Schwedische Forschergruppe veröffentlicht drittes Teilergebnis der WHO-Interphone-Studie

Es gibt keine Anzeichen, die auf ein erhöhtes Hirntumorrisiko durch Handynutzung hindeuten. Das ist das Ergebnis einer soeben abgeschlossenen schwedischen Teiluntersuchung im Rahmen des Interphone-Projektes der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das auch für Langzeitnutzer und Personen, die viel telefonieren, gilt. Die Untersuchung wurde von einer schwedischen Forschergruppe um Prof. Maria Feychting am Institut für Umweltmedizin (IMM) des schwedischen Karolinska-Instituts durchgeführt. Sie basiert auf der Auswertung von Daten zu 644 Hirntumorpatienten und 674 Vergleichspersonen.

Die Studie untersuchte auch die Häufigkeitsentwicklung von Hirntumoren in den vergangenen Jahrzehnten in Skandinavien. In den späten 70er und frühen 80er Jahren, als der Mobilfunk noch keine weit verbreitete Technologie war, wurde dabei eine Erhöhung der Hirntumorrate in den skandinavischen Ländern festgestellt, die sich allerdings überwiegend auf die höchsten Altersgruppen beschränkt und überdies mit der Einführung verbesserter Diagnoseverfahren wie der Computertomographie einhergeht. Dagegen ist die Hirntumorrate seit 1984 mit der Einführung der Mobiltelefonie stabil geblieben oder sogar leicht zurückgegangen.

Bei der Veröffentlichung handelt es sich um das dritte Zwischenergebnis der Interphone-Studie. Im Rahmen dieser im Oktober 2000 gestarteten, weltweit größten Studie erforschen Teams aus 13 Ländern den Zusammenhang zwischen Handynutzung und dem Risiko von Hirntumorerkrankungen. Eine abschließende Bewertung wird erst mit der Veröffentlichung der internationalen Auswertung möglich sein.Die Interphone-Studie wird von der WHO koordiniert. Sie wird nach einem gemeinsam verfassten Studienprotokoll auf gleiche Weise in 13 Ländern durchgeführt. Neben Deutschland sind die skandinavischen Länder, Großbritannien, Frankreich, Italien, Israel, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada beteiligt.

Darüber hinaus haben die deutschen Mobilfunknetzbetreiber gemeinsam mit der Bundesregierung das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Erkenntnisse über biologische Wirkungen und Mechanismen elektromagnetischer Felder zu vertiefen und vorhandene Wissenslücken zu schließen. Bis voraussichtlich 2006 werden unter der Leitung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mehr als 50 Forschungsprojekte durchgeführt.

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Una Großmann presseportal

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