Wissen um Aids-Erkrankung hilft, weitere Verbreitung einzudämmen

Die Zahlen sind alarmierend: Trotz aller Aufklärung infizieren sich jedes Jahr in Deutschland 2000 Menschen neu mit der Immunschwächekrankheit Aids. 44.000 Menschen sind derzeit mit dem Aids-Erreger HIV infiziert, 23.500 Aids-Infizierte sind in Deutschland bereits an der Krankheit gestorben.

Nur wenn sich potentiell Infizierte frühzeitig auf eine Virus-Infektion testen lassen, können sie durch verantwortungsbewusstes Handeln dazu beitragen, den Erreger nicht auf weitere Menschen zu übertragen. Darauf macht das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember aufmerksam. Ein Heilmittel gegen Aids gibt es bisher nicht. Durch die Kombination verschiedener Präparate kann der Ausbruch der Krankheit aber um Jahre hinausgezögert und die Lebensspanne der Betroffenen verlängert werden.

Besonders unter jungen homosexuellen Männern macht sich mit den Fortschritten der Therapie offenbar Sorglosigkeit breit. Gefährdet sind aber auch Männer und Frauen aus Ländern mit hoher Infektionsrate, Drogenabhängige und medizinisches Personal. Weltweit breitet sich die Epidemie weiter aus: 4,9 Millionen Menschen haben sich dieses Jahr neu mit dem HI-Virus infiziert, 100.000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Aids-Toten ist mit 3,1 Millionen auf ein trauriges Rekordhoch gestiegen und 40 Millionen Menschen leben mit dem Virus. Das geht aus dem Welt-Aids-Bericht hervor, den die UNO am 23. November in Brüssel und London vorgelegt hat.

Die Infektion ist den Betroffenen nicht anzusehen. Auf eine kurze Phase mit untypischen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschlag oder Lymphknoten-Schwellungen können Jahre ohne Symptome folgen. Erst im Lauf der Zeit entwickelt sich eine Immunschwäche, die zu tödlichen Infektionen auch mit harmlosen Erregern führen kann. Das Virus ist vor allem im Blut sowie in Samen- oder Scheidenflüssigkeit von HIV-Infizierten enthalten. Die wichtigsten Ansteckungswege sind demnach ungeschützter Geschlechtsverkehr und das gemeinsame Benutzen von Fixerbesteck bei Drogenabhängigen. Kondome schützen nicht nur gegen den Aids-Erreger, sondern auch gegen die Verursacher vieler anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Nicht übertragen wird das Virus durch den täglichen Umgang an Arbeitsplatz, Schule oder Kindergarten.

Einen HIV-Test kann man beim Hausarzt oder in Gesundheitsämtern vornehmen lassen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten bei einem begründeten Verdacht. Bei Gesundheitsämtern ist der Test dagegen meist kostenlos und auf Wunsch anonym, erläutert das Infozentrum für Prävention und Früherkennung. Der verbreitetste Test ist ein Bluttest, bei dem Antikörper gegen den Erreger nachgewiesen werden. Ein positives Ergebnis bedeutet, dass eine Infektion mit dem HI-Virus vorliegt. Der Test kann bereits ab drei Wochen nach der Infektion, meist aber nach vier bis fünf Wochen Antikörper nachweisen, denn so lange braucht das Immunsystem, um auf den Erreger zu reagieren.

Spezifischer eingesetzt werden Virentests, mit denen das Erbmaterial der Erreger nach entsprechender Vermehrung, meist mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), etwa elf Tage nach der Infektion nachweisbar wird. Dies wird zum Beispiel bei Neugeborenen von HIV-infizierten Müttern und als zusätzlicher Test zur Überprüfung von Spenderblut und Blutplasmaprodukten angewandt. Wegen der großen Tragweite für die Betroffenen werden Testergebnisse grundsätzlich nur persönlich mitgeteilt, nicht schriftlich oder am Telefon. In Deutschland nicht zugelassen sind so genannte Heimtests, vor denen Hilfsorganisationen wegen mangelnder Zuverlässigkeit dringend warnen.

Neben Aids gibt es etliche weitere sexuell übertragbare Krankheiten, deren gesundheitliche Auswirkungen nicht unterschätzt werden dürfen und die mit labordiagnostischen Verfahren gut nachweisbar sind. Dazu ist beim IPF ein eigenes Faltblatt mit dem Titel „Sexuell übertragbare Krankheiten – eine Bedrohung für viele“ erschienen, das beim Infozentrum für Prävention und Früherkennung, Postfach 160434, 60067 Frankfurt angefordert werden kann und über die IPF-Homepage abrufbar ist. Eine Vielzahl von Faltblättern zu weiteren Gesundheits- und Vorsorgethemen ist auf Deutsch und Englisch ebenfalls kostenlos beim IPF erhältlich.

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