Delfin-kids ein Jahr "im Netz" – erstes deutsches Schmerztherapie-Projekt in der Kinderarztpraxis

Das Märchen, dass Kinder weniger Schmerzen spüren als Erwachsene, ist inzwischen entzaubert. Kinder und Jugendliche, die seit Jahren unter chronischen Schmerzen litten, haben endlich eine Anlaufstelle gefunden, wo ihr Schmerz und die Anwälte der Kinder, ihre Eltern, ernst genommen werden.


In einem einzigartigen Verbund von niedergelassenen Kinderärzten, Kinderkliniken in Hamburg und Umgebung sowie dem Kinderhospiz Sternenbrücke gelang es erstmals in Deutschland, zusammen mit dem Zentrum für Kinderschmerztherapie am Klinikum Nord – Heidberg, dem delfin-kids-projekt, Kinder mit chronischen Schmerzen ohne lange Wartezeiten ambulant zu behandeln. Jahrelange Bauch-, Kopf-, Rücken-, Knochen-, Nerven- und Krebsschmerzen sind die Wirklichkeit der meisten hier behandelten Kinder.

In der Therapie spielen Medikamente oft eine geringere Rolle als erwartet. Angezeigt ist ein individuelles Programm, das die Kinder zum Teil in Gruppen erlernen, um ihre Schmerzen nicht nur besser bewältigen, sondern sogar verlernen können. Dies ist bei Erwachsenen praktisch nur selten möglich. Darin liegt auch die große Chance der in der Gesundheitspolitik viel gepriesenen Vorbeugestrategie. Kinder und Jugendliche haben den Vorteil, „die eigene Lösung“ zu finden, das ist die Losung, die sich hinter dem Namen DELFIN verbirgt. Sie erfordert einiges an Mitarbeit und Eigenverantwortung, die sich auch auf viele Selbstverständlichkeiten im Alltag erstreckt.

Da ist ausreichendes Trinken, Ruhepausen, gesunde Ernährung, Entspannung bzw. Traumreisen, Hypnose, ein Schmerz-Walkman, manchmal auch ein medikamentöses Kurmittel nach Maß gefragt, um den Körper umzustimmen, die Schmerzschwelle wieder aufzutrainieren und den „Eisberg“ Schmerz abzuschmelzen. Wenn der „Schmerzkiller“ Serotonin im Gehirn wieder ausreichend vorhanden ist, geht es dann auch besser und mit weniger Schmerzen weiter, ohne den Behandlungsaufwand ständig beizubehalten. Vorbilder und Siegertypen wie z.B. Michael Schumacher helfen dabei, das Prinzip Boxenstop als Chance zu nutzen, ohne mit einer Schmerzattacke auf der Strecke zu bleiben. „Go slow“ ist angesagt.

Die schönste Belohnung für alle an dem Lösungsprozess Beteiligten ist schließlich das Abschlussurteil des Kindes, das nur zu oft ganz oben auf dem „Siegertreppchen“ steht und sich dem Leben wieder fröhlicher zuwenden kann: 80 Prozent der 250 Kinder, die das delfin-projekt innerhalb eines Jahres bereits erfolgreich abgeschlossen haben, können nicht irren.

Bei Rückfragen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Raymund Pothmann
Delfin-kids-projekt am Heidberg
Tel. (040) 52 71-86 12, Fax (040) 52 71-86 13
Email: pothmann@delfin-kids.de

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Jens Oliver Bonnet idw

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