Gen für Versagen von Malariamedikamenten verantwortlich
Mutationen erhöhen Resistenz gegen Halofantrin und Amantadin
Ein Gen bei Malariaparasiten könnte dafür verantwortlich sein, dass die Behandlung mit Medikamenten fehlschlägt. Frühere Forschungen hatten gezeigt, dass Mutationen des Gens pfcrt den Parasiten dabei unterstützten, der Wirkung des Medikaments Chloroquin zu entgehen. Jetzt haben Wissenschafter der Liverpool School of Tropical Medicine und des Albert Einstein College of Medicine nachgewiesen, dass Defekte des gleichen Gens auch für das Versagen anderer Malariamedikamente verantwortlich sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Molecular Cell veröffentlicht.
Die Forscher entdeckten die neuen Mutationen als sie Stämme von Malariaparasiten schufen, die gegen andere Medikamente als Chloroquin resistent waren. Chloroquin gehört zu den kostengünstigsten und am weitesten verbreiteten Medikamenten zur Bekämpfung von Malaria. Die Verbreitung der Resistenz nimmt jedoch immer weiter zu. Für leichte bis mittelschwere Fälle einer Resistenz werden derzeit Halofantrin und Amantadin eingesetzt. Das Team um David Fidock wies nach, dass die Resistenz gegen diese zwei Medikamente ansteigt und dass die Parasiten ihre Resistenz gegen Chloroquin verlieren. Bei der genauen Untersuchung zeigten sich neue Mutationen des pfcrt Gens. Eine dieser Mutationen wurde in einem Malariastamm aus Südostastien gefunden. Die Wissenschafter gehen laut BBC davon aus, dass diese im Labor gemachten Entdeckungen auch Implikationen für die Praxis der Malariabekämpfung haben können.
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