Urologen schlagen Alarm: Angebliche Wunderpräparate gefährden Gesundheit

Mit großer Sorge beobachten die Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) die zunehmenden Aktivitäten von so genannten „Wissenschaftlern“, die für Präparate zum Prostataschutz und zur Potenzsteigerung im Versandhandel werben. Vor allem ein „Dr. Zimmermann“ und ein „Dr. Weissenberg“ stellen sich als wundersame Heiler dar und überschwemmen bundesweit Männer mit Schreiben, in denen sie vor den „Schulmedizinern“ warnen und ein beschwerdefreies Leben versprechen, das der Kauf ihrer Präparate über den VitaminShop Direct Inc. garantieren soll.

In diesen Schreiben werden in perfider Weise Patientenängste geschürt. „Schützen Sie Ihre Manneskraft und Würde, indem Sie alles tun, um eine Operation zu vermeiden. Sie würden sich verstümmeln und erniedrigen lassen“, heißt es in einem dieser Schreiben. Und: „Hüten Sie sich vor allem, was Schulmediziner bei Prostatabeschwerden empfehlen! Arzneimittel und Operationen können Sie zu einem Leben in Windeln und Impotenz verdammen!“ „Eine derartige Darstellung ist nicht nur falsch, sondern in höchstem Maße verzerrend“, betonte Professor Dr. Wolfgang Weidner heute auf der DGU-Pressekonferenz, zu der im Rahmen des 56. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Wiesbaden (22. – 25. September) eingeladen wurde.

Scharlatane und Geschäftemacher, die auf diese Weise Männer vom Gang zum Arzt oder von notwendigen Behandlungen abhielten, riskierten das Leben von Patienten mit Prostatabeschwerden. Durch eine ärztliche Untersuchung kann festgestellt werden, ob es sich um eine gutartige Prostatavergrößerung handele, und welche Therapie in Frage kommt. „Die genannten Herren erwecken in ihren Schreiben den Eindruck, als seien sie verantwortungsbewusste Ärzte, tatsächlich aber sind sie keine Ärzte; sie sind verantwortungslose Abzocker, die an das Geld gutgläubiger Männer wollen. Wir warnen dringend vor solchen unseriösen Angeboten“, erklärt Dr. Klaus Schalkhäuser, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Urologen.

Auch die in dem Anschreiben aufgeführten Hinweise zur positiven Wirkung etwa von Tomaten-Carotinoiden, bei der Entwicklung eines Prostatakrebses, seien zwar geschickt gemacht, aber in dieser Darstellungsweise irreführend, so Professor Dr. Weidner: „Neue diätetische Ansätze zur Beeinflussung des Prostatakrebses und auch der Therapie werden experimentell, klinisch und epidemiologisch erforscht. Noch ist nicht bewiesen, dass Vitamine und Nahrungsergänzungsstoffe einen positiven Einfluss haben und das Risiko für den Einzelnen, an Prostatakrebs zu erkranken, verringern.“

Auch bei der Werbung für ein pflanzliches Potenzmittel, das sogar 85-Jährigen zu dauerhaftem Sex verhelfe, handelt es sich nach Ansicht von DGU und BDU um ein unseriöses Angebot. Sie appellieren deshalb an alle Männer: „Gehen Sie zur Krebsvorsorge und bei Prostata- oder Potenzbeschwerden zu einem Arzt Ihres Vertrauens.“

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle:
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