Lungenkrebsanfälligkeit auf Chromosom 6 nachgewiesen

Forscher hoffen auf neue Erkenntnisse zur Behandlung

US-Forscher haben eine möglicherweise vererbbare Komponente für Lungenkrebs gefunden. Normalerweise wird Lungenkrebs auf externe Faktoren wie Zigarettenrauchen zurückgeführt. Ein interdisziplinäres Konsortium aus 12 Forschungsinstituten und Universitäten, einschließlich des Nationales Krebs Institutes (NCI) und dem National Human Genome Research Institute (NHGRI), hat auf einem Segment des Chromosoms 6 eine Region für eine höhere Lungenkrebsanfälligkeit identifiziert.

Die Forscher untersuchten 52 Familien, bei denen mindestens drei Verwandte ersten Grades an Lungen- oder Kehlkopfkrebs erkrankten. Von den 52 Familien traten bei 36 Familien in mindestens zwei Generationen derartige Erkrankungen auf. Durch die Verwendung von 392 genetischen Markern, DNA-Sequenzen, die für ihre genetische Variation bekannt sind, haben die Forscher die Allele (Genpaare) der verschiedenen Familienmitglieder generiert und verglichen. Dabei fanden sie heraus, dass Gene für Lungenkrebsanfälligkeit mit einem Marker auf Chromosom 6 vererbt werden. Auch Marker auf den Chromosomen 12, 14 und 20 deuteten auf einen Zusammenhang mit Lungenkrebs hin, aber die Ergebnisse waren nicht so signifikant.

Das nächste Ziel der Forscher ist es, die besagte Region am Chromosom 6 näher zu untersuchen, mit dem Ziel das exakte Gen beziehungsweise die Gene herauszufiltern, die die Lungenkrebsanfälligkeit verursachen. Die identifizierte Region enthält zahlreiche Gene, die mögliche Kandidaten für die Anfälligkeit sind. Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass die Träger des besagten Chromosoms besonders gefährdet sind, an Krebs zu erkranken, auch wenn sie nur wenig rauchen.

„Die Entdeckung von Genen für andere Typen von Krebs haben zu einem besseren Verständnis für diese Krankheiten geführt, was zu besseren Behandlungs- und Präventionsstrategien führen kann. Wir hoffen, dass eine Aufdeckung der Gene für Lungenkrebs das selbe Ergebnis für diese verheerende Erkrankung bedeutet“, so die Co-Autorin der Studie, Joan Bailey-Wilson. Lungenkrebs ist in den USA die häufigste Todesursache bei den Krebserkrankungen und die Fünfjahres-Überlebensrate beträgt nur 15 Prozent.

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Marietta Gross pressetext.austria

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