Spermien: Ohne sie geht gar nichts
Samen enthält wesentliche Moleküle zum Heranreifen des Embryos
Dass ohne Samen Nachkommenschaft erfolgreich gezogen wird, scheint nach jüngsten Erkenntnissen eines amerikanisch-britischen Forscherteams eher ungewöhnlich. Denn, so berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature, in Samen werden mehr als nur männliche DNA-Stränge abgeliefert.
Licht in die bisher ungeahnten Vorgänge der Befruchtung haben die Wissenschaftler um Stephen Krawetz vom Center for Molecular Medicine and Genetics an der Wayne State University in Detroit gebracht. Der Forscher hatte bereits vor knapp zwei Jahren entdeckt, dass im männlichen Samen rund 3.000 verschiedene Boten-RNA-Moleküle versteckt sind. Die Wissenschaftler konnten in ihrer Arbeit nun feststellen, dass einige dieser Botenstoffe ausschließlich im männlichen Samen, nicht aber in den weiblichen Eizellen vorkommen. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass das Wachstum der Eizelle nach der Befruchtung reine „Frauensache“ sei. Über die Rolle des Samens nach der Befruchtung bis hin zum frühen Embryo hatten die Forscher nur vage Vorstellungen.
Klar war, dass die Spermien sozusagen die männliche DNA in die Eizelle bringen. Die Forscher, die gemeinsam mit einem Team der Reproductive and Early Development Group der University of Leeds die Botenstoffe untersuchten, glauben nun auch neue Ansätze für die Heilung von unfruchtbaren Männern gefunden zu haben: Die Ursache könnte in fehlerhaften RNA-Molekülen liegen. Das so genannte „Imprinting“ soll auch sicherstellen, dass sich Säugetiere nur vermehren können, wenn männliche und weibliche DNAs zusammenkommen.
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