Reichlicher Alkoholkonsum erhöht das Gichtrisiko

Wissenschaftler machen Purine verantwortlich

Wissenschaftler des Massachusetts General Hospital haben nachgewiesen, dass reichlicher Alkoholkonsum die Wahrscheinlichkeit einer Gichterkrankung erhöht. Das Ausmaß des Risikos hängt entscheidend von der Art des konsumierten Alkohols ab. Ein Zusammenhang zwischen Alkohol und Gicht wurde lange Zeit angenommen. Diese Theorie wurde jedoch nie bewiesen. Jetzt hat eine Studie mit 47.000 männlichen Teilnehmern gezeigt, dass vor allem das intensive Trinken von Bier das Gichtrisiko erhöht. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin The Lancet veröffentlicht.

Es zeigte sich, dass das Auftreten von Gicht in einem weniger direkten Zusammenhang mit dem Konsum von so genannten harten Getränken stand. Teilnehmer, die eine moderate Menge Wein tranken, verfügten über kein erhöhtes Risiko. Diese Ergebnisse legen nahe, dass bestimmte nicht alkoholische Bestandteile, die in diesen Getränken in veränderlichen Anteilen enthalten sind, eine entscheidende Rolle spielen. Die Konsumation von Alkohol führt laut BBC zu einer erhöhten Produktion von Harnsäure. Wird die Harnsäure in den Gelenken abgelagert, führt sie durch die Stimulierung einer intensiven Entzündungsreaktion zu Gicht.

Die Forscher begleiteten die Teilnehmer zwölf Jahre lang. In diesem Zeitraum erkrankten 730 der Männer an Gicht. Jene Teilnehmer, die mehr als zwei Biere täglich tranken, erkrankten 2,5 Mal eher. Ein vergleichbarer Konsum an harten Getränken erhöhte das Risiko nur um das 1,6-Fache. Der leitende Wissenschaftler Hyon Choi erklärte, dass Purine, die im Bier in großen Mengen enthalten sind, entscheidend sein dürften. Er geht davon aus, dass Purine mit der Harnsäure im Blut interagieren und so die Wirkung von Alkohol an sich erhöhen.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer