Genetische Veranlagung beeinflusst Reaktion auf HIV Medikamente

Wissenschaftler identifizieren Variationen an Schlüsselgenen

Die genetische Veranlagung eines Menschen kann dafür entscheidend sein, wie gut er auf Medikamente gegen HIV anspricht. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie The Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research gekommen. Das Team um Jacques Miller untersuchte 248 HIV Patienten, die das Medikament Abacavir erhielten. Es zeigte sich, dass 17 der 18 Teilnehmer, die auf Abacavir hypersensibel reagierten, über ähnliche Variationen bei zwei Schlüsselgenen verfügten. Die Wissenschaftler schreiben in den Proceedings of National Academy of Sciences, dass Gentests jene Patienten identifizieren könnten, die Medikamente nicht gut vertragen werden. Abacavir wird seit 1998 in Kombination mit anderen Präparaten zur Behandlung von HIV eingesetzt.

Die Wissenschaftler führten bei allen Teilnehmern DNA-Tests durch. Sie konnten nachweisen, dass die meisten hypersensibel reagierenden Personen über Variationen der Gene B*5701 und Hsp70-Hom verfügten, die nahe beieinander auf dem Chromosom 6 positioniert sind. Diese genetische Kombination war nur bei einem der 230 Patienten gegeben, die das Medikament gut vertrugen. Die Forscher gehen laut BBC davon aus, dass diese Erkenntnisse einen Einfluss auf die Behandlung von HIV haben werden. Entsprechende Tests könnten das Auftreten von hypersensiblen Reaktionen auf unter ein Prozent reduzieren.

Eine Sprecherin des Herstellers GlaxoSmithKline erklärte, dass bekannt sei, dass Gene eine Rolle bei der Feststellung der Verträglichkeit spielen können. Das Unternehmen habe bereits erste Forschungen zur Identifizierung möglicher genetischer Marker mit einer kleinen Gruppe von Patienten begonnen. Wie bei anderen antiretroviralen Medikamenten handelt es sich bei Abacavir um ein stark wirksames Arzneimittel. Studien haben nachgewiesen, dass manche Patienten hypersensibel reagieren. Sie bekommen Fieber, Ausschläge, Magenverstimmungen oder leiden an Energielosigkeit. Derzeit gibt es kaum eine Möglichkeit herauszufinden, welche Patienten von diesen Nebenwirkungen betroffen sein werden.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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