Vitamin A- und Eisenmangel in Entwicklungsländern

Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (rechts) eröffnet zusammen mit Industriepartnern, hier Dr. Klaus Enßlin, Vorstand des Raumfahrtunternehmens Astrium, den internationalen Kongress für Satellitennavigation "Mercatorpark" in München.


Gastwissenschaftler aus Uganda bearbeitet dieses Thema am Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam mit Unterstützung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung

Sowohl Eisen als auch Vitamin A sind essentielle Mikronährstoffe für Mensch und Tier. Ernährungsabhängige Anämien und Vitamin-A-Mangel sind weit verbreitete Ernährungsprobleme in Entwicklungsländern. Schätzungen der WHO gehen davon aus, dass gegenwärtig etwa 500 bis 600 Millionen Menschen von einem Eisenmangel betroffen sind. Aber auch in den industrialisierten Ländern werden Eisenmangelsituationen bei etwa 10% aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter und bei etwa 25% aller Schwangeren vermutet. Zeichen eines Eisenmangels sind Anämie sowie Störungen des Immunsystems und der geistigen Entwicklung mit einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit, verminderter Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen und Komplikationen in der Schwangerschaft. Ein Vitamin-A-Mangel wird nach Schätzungen der WHO für die Blindheit von etwa 1 Million Kindern verantwortlich gemacht. Es wird von jährlich 350.000 Neuerkrankungen ausgegangen. Neben diesen allgemein bekannten Effekten eines Vitamin-A-Mangels auf das Sehen, wächst die Erkenntnis über die Bedeutung von Vitamin A hinsichtlich des Immunsystems und der Aufrechterhaltung der Barrierefunktion von Epithelyen in Darm, Lunge und Haut.

Die Untersuchungen an Menschen und Versuchstieren erfolgen im Rahmen eines von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung geförderten einjährigen Forschungsaufenthalt von Herrn Dr. Michael Ameny aus Uganda am Lehrstuhl für Physiologie und Pathophysiologie der Ernährung (Prof. Dr. Florian J. Schweigert). An Ratten wurden zunächst grundlegende Fragen des Zusammenwirkens von diesen beiden im Mangel vorkommenden Nährstoffen – Vitamin A und Eisen – untersucht, um eine mögliche Empfehlung für die Versorgungsoptimierung von Kindern und Frauen in den von einem Vitamin A- und Eisen-Mangelbetroffenen Regionen zu erzielen. Die im Tierversuch ermittelten Ergebnisse zeigen erstmals, dass zu einer effektiven Beseitigung eines Vitamin-A-Mangels auch eine ausreichende Versorgung mit Eisen gewährleistet sein sollte. Diese Ergebnisse fanden auf einer internationalen Tagung in Jena im vergangenen Jahr große Beachtung und wurden mit einem Posterpreis ausgezeichnet. Inwieweit nun diese Befunde bei Versuchstieren auch für den Menschen von Bedeutung sind, sollen Untersuchungen an Frauen in Flüchtlingslagern der Sahara zeigen, die in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Institut für Ernährung in Rom durchgeführt und die in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Dieses durch ein Georg-Forster-Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung geförderte Projekt kann einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis und damit zu einer Verbesserung der Versorgung mit Vitamin A und Eisen in den Mangelregionen dieser Welt beitragen.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Florian J. Schweigert

Institut für Ernährungswissenschaft

Universität Potsdam

033200-88527

033200-88573 (Fax)

fjschwei@rz.uni-potsdam.de

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