Pille und Übung gegen Dekompressionskrankheit

Forscher glauben an neues Rezept gegen gefährliches Taucherleiden

Norwegische Forscher glauben, dass sie eine Pille gegen die bei Tauchern häufig auftretende Dekompressionskrankheit gefunden haben, berichten sie im Wissenschaftsmagazin New Scientist. Diese Erkrankung, die auch als Taucherkrankheit bezeichnet wird, ist auf den schnellen Druckabfall beim Auftauchen zurückzuführen. Dieser führt dazu, dass im Blut gelöste Gase, vor allem Stickstoff, in Form von Gasbläschen frei werden und Blutgefäße verstopfen. Betroffen sind davon besonders Lunge, Herzmuskel, das Innenohr und das Zentralnervensystem. Experten warnen jedoch vor zu großer Vorfreude, denn Nebeneffekte können gerade beim Tauchen fatale Wirkungen entfalten.

Die Forscher der norwegischen University of Science and Technology in Trondheim sind aber überzeugt, dass ihr Medikament gemeinsam mit körperlichen Übungen den gefährlichen Folgen einer Dekompressionskrankheit vorbeugen kann. Im Testversuch mit Ratten, die 20 Stunden vor einem simulierten Tauchgang in einer Kompressionskammer intensive körperliche Ertüchtigungen absolvierten, bildeten sich deutlich weniger Stickstoffbläschen im Blut. Die Forscher nehmen an, dass die körperlichen Übungen dafür sorgen, dass kleine Bläschen eliminiert werden und sich größere bilden können.

Das norwegische Forscherteam hat weitere Untersuchungen mit Ratten durchgeführt und darüber im Wissenschaftsmagazin „Journal of Physiology“ berichtet. Darin berichten die Wissenschaftler, dass eine Kombination von Übungen mit der Einnahme von Stickstoffoxid-abbauenden Stoffen fünf Tage lang und 20 Stunden vor dem Tauchgang erfolgreich sein kann.

Die Dekompressionskrankheit äußert sich häufig zuerst als Juckreiz (so genannte „Taucherflöhe“) sowie in unspezifischen Gelenk- und Muskelschmerzen. Wenn es zu akuten Schmerzen im Brustkorb oder starker Atemnot kommt, weist dies meist auf eine Schädigung der Lunge hin. Außerdem können Herzschmerzen, Schwindel oder Störungen des Bewusstseins und Lähmungen bis zur Querschnittslähmung auftreten. Typische Spätfolgen sind Schäden des Knochengewebes mit Knorpelschäden. Ein Taucher, bei dem die Dekompressionskrankheit festgestellt wurde, muss sofort in eine Druckkammer gebracht werden, in der zunächst mittels Überdruck die Sauerstoffkonzentration in Blut und Geweben wieder normalisiert wird und anschließend langsam die Anpassung an den Normaldruck erfolgt.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.newscientist.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer