Strahlentherapie mit dem Hybrid-System Primatom von Siemens

Über 500 Patienten im Deutschen Krebsforschungszentrum und Universitätsklinikum in Heidelberg erfolgreich behandelt

Im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) wurden in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik in Heidelberg bis heute mehr als 500 Patienten mit dem Hybrid-System Primatom von Siemens Medical Solutions behandelt. Der Primatom ist ein integriertes System aus einem Linearbeschleuniger und einem Computertomographen (CT) auf Schienen. Es unterstützt die exakte Patientenpositionierung für die Bestrahlung eines Tumors mit hohen Dosen durch präzise, intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT). Die klinische Anwendung beschränkt sich nicht nur auf stereotaktische Kopf-Hals-Bestrahlungen, sondern schließt auch die Bestrahlung anderer Körperregionen wie Abdomen und Becken ein. Der Primatom im DKFZ ist das erste System seiner Art in Europa.

Zur Unterstützung einer exakten Patientenpositionierung für die zielgenaue Bestrahlung eines Tumors mit hohen Dosen wurde ein System entwickelt, das aus einem Linearbeschleuniger und einem Computertomographen auf Schienen besteht. Mit diesem fortschrittlichen, bildgeführten Verfahren wird eine Lokalisierung des Zielvolumens kurz vor der Bestrahlung in kürzester Zeit möglich. „Die Integration der Bildgebung in die Therapie erschließt uns eine weitere Dimension für die Behandlung von Krebspatienten, nämlich die Berücksichtigung der zeitlichen Veränderungen des Tumors während der Therapie“, sagte Prof. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Klinischen Radiologie an der Universitätsklinik in Heidelberg.

Die Gantry des CT bewegt sich auf Hochpräzisionsschienen und erlaubt eine schnelle und genaue diagnostische Bilddarstellung des auf dem Bestrahlungstisch liegenden Patienten. Nach dem Scan wird die Tischplatte gedreht und der Patient in die Bestrahlungsposition gebracht. Auf diese Weise werden möglichst exakte Informationen bezüglich aktueller Größe, Form und vor allem Lage des Tumors, sowie der umgebenden kritischen Strukturen gewonnen. Neben den fortschrittlichen Funktionen zur Patientenpositionierung und der genauen Bestimmung des Isozentrums zur Bestrahlung ist vor allem die optimierte intensitätsmodulierte Strahlentherapie von großer Bedeutung. Diese Methode ist möglich durch den Einsatz innovativer, integrierter Technologien mit dem Erfolg, dass die Dosis im Tumor bei gleichzeitiger Schonung des umgebenden Gewebes maximiert werden kann.

Für Behandlungen mit dem Primatom werden für jeden Patienten individuelle Positionshilfen für die Bestrahlungstherapie hergestellt. Um eine erfolgreiche Behandlungsserie durchzuführen, muss der Patient bei jeder Bestrahlung absolut unbeweglich bleiben und deshalb fixiert werden. Mit Hilfe dieser Positionsfixierung wird gewährleistet, dass der Patient immer in der gleichen Position relativ zum Lagerungstisch liegt. Die bisher im DKFZ mit dem neuen Hybrid-System Primatom behandelten über 500 Patienten profitierten dabei auf doppelte Weise: Durch die Vorzüge der Siemens-Technologie hat der Arzt mehr Zeit für die Patienten, während die Qualität der Behandlungen mit den neuen Technologien und Methoden erheblich verbessert wurde.

Mit mehr als 35 Patenten auf dem Gebiet der Linearbeschleuniger-Technologie allein in den letzten fünf Jahren ist Siemens führend in der Entwicklung neuer Bestrahlungstherapien von hochwertiger Qualität. Im Fokus steht dabei die Entwicklung integrierter Lösungspakete für die Durchführung der onkologischen Behandlung. Im Kampf gegen den Krebs ist vor allem wichtig, Lösungen zur Früherkennung des Tumors, zur schnellen und effektiven Therapie und zur Bewertung der Ergebnisse mit dem höchsten Grad an Genauigkeit anzubieten. Die Strahlentherapie profitiert dabei auch von den Entwicklungen der modernen Bildgebung. So wird heute unter anderem auch in der Strahlentherapie Syngo eingesetzt, die einheitliche intuitive Bediensoftware für medizinische Bildgebung.

Das Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Baden-Württemberg und wurde 1964 mit Sitz in Heidelberg gegründet. Es handelt sich um eine überregionale Forschungseinrichtung, die seit 1975 Mitglied der HGF – Hermann von Helmholtz – Gemeinschaft deutscher Forschungszentren und seit 1977 Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist. Das DKFZ wird zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg finanziert. Das Ziel der Stiftung ist es, wesentliche Beiträge zum Verständnis der Mechanismen der Krebsentstehung und zur Erfassung von Krebsrisikofaktoren zu leisten. Die Ergebnisse dieser grundlegenden Arbeiten sollen zu neuen Ansätzen in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie der Krebserkrankungen führen. Für die kommenden Jahre werden durch den multidisziplinären Einsatz des Forschungspotentials, konzentriert auf die Schwerpunkte, vielversprechende Möglichkeiten gesehen, in der Analyse der Tumorentstehung und -therapie wesentliche Fortschritte zu erreichen. Weitere Informationen finden Sie im Internet.

Die Abteilung Klinische Radiologie mit Poliklinik der Universitätsklinik in Heidelberg ist seit Jahren eine fest etablierte Institution der Tumortherapie. Die in der Kopfklinik untergebrachte Abteilung ist zusammen mit anderen Schwerpunktkliniken der Universität, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Tumorzentrum Heidelberg-Mannheim eingebunden in die interdisziplinäre Patientenversorgung und Tumorforschung. Die Klinik ist eine der größten und renommiertesten Einrichtungen europaweit zur Tumortherapie. Im stationären Bereich wird hier z.B. eine simultane Chemotherapie bei kombinierter Radiochemotherapie z.B. bei Tumoren des Enddarmes, der Speiseröhre und bei Kopf-Hals-Tumoren durchgeführt. Im ambulanten Bereich sind Spezialambulanzen für Radiochirurgie, Konformationsbestrahlung, Brachytherapie und intraoperative Bestrahlung anzuführen. Weitere Informationen finden Sie im Internet.

Siemens Medical Solutions (Med) ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum über bildgebende Systeme für Diagnose und Therapie, die Elektromedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Mithilfe dieser Lösungen ermöglicht Med seinen Kunden, sichtbare Ergebnisse sowohl im klinischen, als auch im administrativen Bereich zu erzielen – so genannte „Proven Outcomes“. Innovationen aus dem Hause Siemens optimieren Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen und führen zu mehr Effizienz in der Gesundheitsversorgung. Med beschäftigt weltweit rund 31 000 Mitarbeiter und ist in 120 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2003 (30. September) erzielte Med einen Umsatz von 7,4 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 7,8 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,1 Mrd. €.

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