Sexuelle Störungen sind Volkskrankheit

Erkrankungen und Probleme im Geschlechtsleben weltweit steigend

In 15 Ländern Europas und des Nahen Ostens steht die Woche um den Valentinstag, vom 10. bis 14. Februar, im Zeichen der sexuellen Gesundheit. Die International Society For Men’s Health & Gender ISMH will mit der Aktion unter dem Titel „European Sexual Awareness Events“ (ESAE) aufklären, Mut machen und vor allem dazu anregen, über Probleme beim Sex zu sprechen. Sexualstörungen gelten in der westlichen Welt mittlerweile als „Volkskrankheit“.

Die ISMH will das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit und sexuelle Gesundheitsstörungen für Fachwelt und Laien gleichermaßen in den Mittelpunkt zu rücken. Gemeinsam mit der European Society for Sexual Medicine (ESSM) und der European Sexual Dysfunction Alliance (ESDA), die im November 2003 beim ESSM-Kongress in Istanbul beschlossen wurde, sollen Menschen bewogen werden, über ihre Störungen zu sprechen und bei Fachleuten Rat zu suchen. Das diesjährige Motto der Kampagne lautet auch „Nicht hängen lassen – sprechen!“.

Nach einer Studie im Jahr 2001, die in 28 Ländern an 26.000 Personen durchgeführt wurde, gaben 44 Prozent der Frauen und 39 Prozent der Männer an, in den letzten 12 Monaten sexuelle Probleme gehabt zu haben. Derzeit sind allein in Österreich rund eine Mio. Menschen direkt oder indirekt (als Partner) von Sexualstörungen betroffen. Allein die Prävalenz der erektilen Dysfunktion beim Mann wird in einer Hochrechnung für 2025 auf weltweit 300 Mio. Fälle geschätzt. Frauen klagen besonders über Lustlosigkeit, Orgasmusstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Lubrikatonsstörungen. Beim Mann steht der frühzeitige Samenerguss an erster Stelle der Beschwerden, gefolgt von Erektionsstörungen. Aber auch Ängste, beim Geschlechtsverkehr „zu versagen“ oder generelle Lustlosigkeit machen Männern zu schaffen.

Die Informationswoche will Menschen mit sexuellen Problemen dazu bringen, diese Problematik anzusprechen. Experten wie der Wiener Mediziner Siegfried Meryn, Präsident der ISMH, rate zu einer offenen Kommunikation, denn Sexualstörungen sind häufig ein „Frühwarnsystem“ für organische Erkrankungen. „Zum Einen können unter Umständen andere Erkrankungen schon früh entdeckt werden oder schon allein durch Lebensstil-Änderungen wie Einschränkung von Nikotin und Alkohol positive Effekte erzielt werden“, so der ISMH-Präsident. „Noch stecken wir diesbezüglich in Österreich in den Babyschuhen“, erklärt Meryn, „doch müssen wir auch hier zu Lande alles versuchen, um aufzuklären und Akzente zu setzen.“ Offene Worte, auch seitens der Ärzteschaft, seien daher dringend notwendig, denn medizinische Interventionen, aber auch psychologische bzw. psychosoziale Hilfestellungen könnten es Paaren ermöglichen, ihr privatestes Leben mit mehr Erfüllung zu leben. Geschieht dies, hat es auch einen nicht zu unterschätzenden und positiven Einfluss auf andere Lebensbereiche.

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pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

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