Augenerkrankungen sind Risikofaktor für Schlafstörungen

Zustand des Sehnervs für Risiko entscheidend

Wissenschaftler der Washington University Medical School haben nachgewiesen, dass einige Augenerkrankungen ernste Schlafstörungen verursachen können. Menschen, deren Sehnerv geschädigt ist, können beim Einschlafen Schwierigkeiten haben und zu ungewöhnlichen Zeiten aufwachen. Während des Tages können sie schläfrig sein und nachts an Schlaflosigkeit leiden. Die Wissenschaftler betonen im Fachmagazin Ophthalmology die Notwendigkeit, diese Patienten frühzeitig zu behandeln.

Das Team um Russell van Gelder untersuchte 25 sehbehinderte junge Menschen im Alter von 12 bis 20 Jahren. Bei einer Hälfte war der Sehnerv geschädigt, bei der anderen lagen andere Einschränkungen der Sehfähigkeit vor. Die Wissenschaftler verglichen diese Freiwilligen mit einer zwölfköpfigen, ebenfalls jungen Kontrollgruppe. Alle Teilnehmer trugen zwei Wochen lang ein uhrähnliches Gerät, das die Überwachung ihres Tagesrhythmus ermöglichte.

Es zeigte sich laut BBC, dass die Teilnehmer mit geschädigten Sehnerven 20 Mal eher unter einer pathologischen Schläfrigkeit während des Tages litten. Sie waren auch neun Mal eher von einer pathologischen Schläfrigkeit betroffen, als jene Teilnehmer, die durch andere Erkrankungen erblindeten. „Wir gehen davon aus, dass diese Patienten Schwierigkeiten damit haben, das Tageslicht zur Abstimmung ihrer innerlichen Rhythmen mit der Außenwelt zu nutzen.“ Diese Ergebnisse führten zu der unerwarteten Folgerung, dass Augenerkrankungen ein Risikofaktor für Schlafstörungen seien und dass der Zustand des Sehnervs das Risiko einer Schlafstörung stark beeinflusse.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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