Flugpassagiere: Jeder 100. bekommt Blutgerinnsel
Platzmangel spielt doch keine Rolle
Neuseeländische Wissenschaftler haben ermittelt, dass bei rund einem Prozent der Langstreckenreisenden möglicherweise gefährliche Blutgerinnsel entstehen. Das Team des Medical Research Institute of New Zealand testete rund 900 Passagiere vor und nach einem langen Flug. Neun Teilnehmer mit tiefer Beinvenenthrombose wurden ermittelt. Laut dem Fachmagazin The Lancet litten zwei Drittel dieser Personen unter medizinischen Problemen, die sie anfälliger machten.
Alle Reisenden flogen mindestens zehn Stunden. Innerhalb von sechs Wochen wurden durchschnittlich 39 Stunden in der Luft verbracht. Mit Bluttests wurden Veränderungen der Chemikalie D-Dimer untersucht, die mit dem Risiko der Entstehung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht wird. Jene 112 der 878 Teilnehmer, die eine erhöhte D-Dimer-Konzentration zeigten, wurden mittels Ultraschall auf Gerinnsel untersucht. Bei nur neun der Testpersonen konnte tatsächlich ein Gerinnsel nachgewiesen werden. Zusätzlich wurden vier Fälle von Lungenembolie festgestellt. Sechs der neun Patienten waren durch Risikofaktoren wie Herzerkrankungen gefährdeter. Zwei der Personen reisten sehr intensiv in der Business Class und widerlegten so die Annahme, dass Platzmangel eine Rolle spielt. Zusätzlich hatten vier der neun Teilnehmer Spezialstrümpfe getragen um den Blutfluss zu verbessern.
Der leitendende Wissenschaftler Richard Beasley erklärte gegenüber der BBC, dass die Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen wiederholten Langstreckenflügen und einer venösen Thromboembolie auch bei Personen mit einem geringen Risiko nahe legten. Die Beschränkung auf das Phänomen „Economy Class Syndrome“ habe sich als nicht sinnvoll erwiesen. Zusätzlich häuften sich die Hinweise darauf, dass jede Form der stundenlangen sitzenden Fortbewegung das Risiko erhöhe.
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