Stammzellen machen Unfruchtbare zu Vätern
Japanischen Forschern ist es gelungen unfruchtbare Mäuse mit gefrorenen Sperma-Stammzellen-Transplantaten zu Vätern zu machen. Die Arbeit könnte auch in Zukunft bei unfruchtbaren Männern angewendet werden, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Human Reproduction.
Bereits 1996 haben die Versuche mit transplantierten gefrorenen Sperma-Stammzellen begonnen. Damals waren die vielversprechenden Tests aber in so ferne gescheitert, als die Mäuse nicht zeugungsfähig waren. Im nunmehrigen Versuch ist es den Wissenschaftlern gelungen eine von neun erwachsenen Mäusen, die unfruchtbar war, zu heilen. Dabei war die Erfolgsrate bei jüngeren Versuchstieren wesentlich höher. „Bei den jüngeren Tieren waren vier von acht zeugungsfähig“, so Studienleiter Takashi Shinohara von der Kyoto Universität. Shinohara und sein Team sind sich aber nicht im klaren darüber, warum bei den jüngeren Tieren die Stammzellen schneller gewachsen sind und zu einer erhöhten Spermienproduktion geführt haben.
Experten in der Reproduktionsmedizin wie etwa das Monash Institute of Reproduction and Development in Melbourne sehen im Erfolg der japanischen Forscher große Hoffnungen für die Humanmedizin. „Die Möglichkeit Sperma-Stammzellen einzufrieren klingt trivial, aber es öffnet eine Vielzahl von therapeutischen Modalitäten“, so Michael Holland, Wissenschaftler vom Monash Institute. So können etwa solche Zellen von Männern vor einer Krebsoperation entnommen werden und danach wieder eingesetzt werden, schlägt der Wissenschaftler vor. Die Methode könnte vor allem für Männer hilfreich sein deren Samenqualität schlecht ist und deren Sperma nicht eingefroren werden kann.
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