Total imaging matrix erlaubt weltweit erstmals Ganzkörperaufnahmen in einem Durchgang

Siemens eröffnet eine neue Dimension in der Magnetresonanztomographie

Siemens Medical Solutions läutet eine neue Ära in der Magnetresonanztechnologie ein: Unter dem Namen Tim (Total imaging matrix) präsentiert das Unternehmen ein neuartiges Verfahren, das erstmals Ganzkörperaufnahmen in nur einer einzigen Untersuchung ermöglicht. Das Wechseln von Körperspulen, das Repositionieren der Patienten sowie das nachträgliche, aufwändige Zusammensetzen der Bilder zu einem Komplettbild gehören damit der Vergangenheit an. Die Aufnahmezeit für einen Scan von Kopf bis Fuß reduziert sich dadurch auf nur mehr zwölf Minuten, womit durch Tim eindrucksvoll die Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen verbessert werden. Das weltweit erste MR-System mit Tim-Technologie ist das Magnetom Avanto, das heute am Universitätsklinikum Tübingen präsentiert wird.

Herzstück der Tim-Technologie ist das revolutionäre Matrix-Spulen-Konzept, bei dem 76 Spulenelemente mit bis zu 32 Hochfrequenz-Kanälen [76×32] kombiniert werden können – was deutliche Verbesserungen bei Aufnahmegeschwindigkeit und Bildqualität ermöglicht. Bei herkömmlichen MR-Systemen können gleichzeitig nur bis zu acht Empfangskanäle angesteuert werden – genug für die Untersuchung einzelner Körperregionen, aber zuwenig für eine hochqualitative Ganzkörperaufnahme. Für eine derartige Komplettuntersuchung waren bisher viele verschiedene Spulen notwendig, diese mussten innerhalb einer Untersuchung samt dem Patienten umständlich repositioniert werden. Tim ermöglicht nun erstmals in nur einem einzigen Durchlauf eine Ganzkörperaufnahme von Kopf bis Fuß – und dies bei Patienten mit einer Größe bis zu 205 Zentimeter. Tim eröffnet damit vollkommen neue Dimensionen beispielsweise in der Krebsdiagnostik: Statt mehrerer Teilaufnahmen mit reduzierter Bildqualität liefert die Total imaging matrix eine gleichbleibend hohe Detailschärfe über den kompletten Körper hinweg. Die Analyse von Tumoren und systemischen, also über mehrere Körperregionen verteilten Metastasen, werden dadurch erheblich erleichtert und Befundbilder sicherer zu beurteilen. Gleiches gilt für Untersuchungen des Gefäß- oder Nervensystems. Das um bis zu 100 Prozent höhere Signal-zu-Rauschen-Verhältnis (SNR), das Siemens mit Tim realisiert hat, verbessert die Bildqualität noch weiter.

Maßstäbe setzt Tim auch beim Patientenkomfort: So wiegen die Empfangsspulen, die zur Aufnahme eines MR Bildes auf die fragliche Körperregion gelegt werden, durch eine besonders leichte und offene Bauweise ausgesprochen wenig. Die sogenannte Body Matrix Spule für die Total imaging matrix beispielsweise nur 950 Gramm. Zur Schonung der zu Untersuchenden trägt zudem die neuartige Fähigkeit von Tim und dem Magnetom Avanto bei, den Patienten auch mit den Füßen voran zu scannen, wodurch der Kopf bei lokalen Untersuchungen gar nicht mehr, bei Ganzkörperaufnahmen nur so kurz wie möglich innerhalb der Röhre bleibt. Das Beengtsein in herkömmlichen Geräten ist nicht nur für klaustrophobisch veranlagte Menschen sehr unangenehm.

Das neue Verfahren ermöglicht darüber hinaus die parallele Akquisitionstechnik, kurz PAT, wodurch Aufnahmegeschwindigkeit und Bildauflösung noch weiter gesteigert werden können – ein Vorteil ganz besonders bei der Untersuchung von sich bewegenden Organen wie Herz oder Darm. Tim ermöglicht die parallele Aufnahme von Bildern dabei erstmals in allen drei Richtungen über den gesamten Körper: von Kopf bis Fuß, von vorn nach hinten (med. anterior/posterior) sowie von links nach rechts – und dies erstmals auch ohne die bisher notwendigen, spezifischen PAT-Spulen. Der Arzt kann jetzt die für die klinische Fragestellung relevanten Areale frei wählen – von einzelnen Teilbereichen des Körpers bis hin zur kompletten Anatomie – ohne durch maximal anschließbare Spulenzahl oder deren Verfügbarkeit eingeschränkt zu werden. Die Tim Application Suite liefert dabei spezielle Routinen für eine Vielzahl klinischer Applikationen wie neurologische, kardiologische oder onkologische Untersuchungen, aber auch für die Angiographie, die Orthopädie und die Pädiatrie. „Tim ermöglicht uns, auf alle bisherigen Umständlichkeiten zu verzichten. Auf diese Weise lässt sich der klinische Arbeitsablauf signifikant verbessern und letztlich der Patientendurchsatz erheblich steigern – und dies bei hervorragender Bildauflösung und damit bester Bildqualität“, sagte Prof. Dr. Claus D. Claussen, Direktor der Abteilung für Diagnostische Radiologie der Universitätsklinik Tübingen und Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.

Neben dem Avanto, das serienmäßig mit der Tim-Technologie ausgestattet ist, können die bisherigen Produktreihen Magnetom Symphony, Sonata und Trio problemlos auf die neue Technologie aufgerüstet werden.

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