Hirnschäden bei HIV trotz Medikamenten möglich
Zeitpunkt des Entstehens der Schäden nicht feststellbar
Wissenschaftler der University of California haben bei HIV-Patienten, trotz der Einnahme einer entsprechende Medikation, Anzeichen einer Schädigung des Gehirns nachgewiesen. Es ist laut BBC jedoch nicht klar, ob diese Schäden vor oder nach Beginn der Behandlung entstanden sind. Viele der Medikamente gegen Retroviren werden im Gehirn nicht wirksam, da sie die schützende Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können. Das bedeutet, dass theoretisch höhere HIV-Werte im Gehirn der Patienten gefunden werden können, obwohl das Virus im restlichen Körper nur noch in nicht mehr nachweisbaren Mengen vorhanden ist. Die aktuelle Studie wurde im Fachmagazin Neuroreport veröffentlicht.
Das Team um Linda Chao testete die Gehirnfunktionen einer kleinen Gruppe von HIV-Patienten und verglich die Ergebnisse mit jenen einer gesunden Kontrollgruppe. Einige der Patienten erhielten eine Therapie gegen Retroviren. Zusätzlich zu der Aufzeichnung von Gehirnwellen während der gestellten Aufgaben wurden weitere Tests zur geistigen Beweglichkeit und Kernspinresonanztomografie-Scanns zur Untersuchung der Größe bestimmter Gehirnregionen durchgeführt. Es zeigte sich, dass ein bestimmter Test der Gehirnwellen, der Contingent Negative Variation Test, zu den unterschiedlichsten Ergebnissen führte. Dieser Test misst die Erwartung, Vorbereitung und die generelle Fähigkeit eines Menschen auf etwas mittels einer körperlichen Aktivität zu reagieren.
Beide Gruppen der HIV-Patienten zeigten ähnlich schlechte Ergebnisse. Derartige Ergebnisse weisen auf Schädigungen der Basalganglien hin. Die MRI-Scanns machten bei den HIV-Patienten mögliche Schädigungen des Thalamus sichtbar. Bei anderen Tests konnten zwischen den Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden. Bei einigen wenigen schnitten jene Patienten, die keine Medikamente einnahmen, schlechter ab als alle anderen Teilnehmer.
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